Rotes Kreuz fordert Zivildienst

von Redaktion

18-Jährige sollen entscheiden – Nur wenige wollen Land verteidigen

München – Das Deutsche Rote Kreuz fordert mehr politischen Einsatz für die Rückkehr auch zum Zivildienst. Wenn mittelfristig junge Männer zum Ausfüllen eines Fragebogens zum Wehrdienst verpflichtet werden, müsse unbedingt auch nach der Bereitschaft zu einem freiwilligen zivilen Dienst gefragt werden, verlangt DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt.

„Eine starke zivile Entsprechung zum neuen Wehrdienst wäre ein wichtiger Baustein, um das gesellschaftliche Engagement zu stärken und die Gesellschaft für Herausforderungen zu wappnen“, sagte Hasselfeldt. Das müsse dann auch analog zur Bundeswehr besser bezahlt werden. Sie rechnet damit, dass dann bis zu 200 000 Freiwillige gewonnen werden könnten, doppelt so viele wie derzeit.

Der Gesetzentwurf von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zu einem vage gehaltenen Wehrdienst mit der Fragebogen-Ausfüll-Pflicht soll Ende August ins Kabinett. Teil davon ist auch, dass in zwei bis drei Jahren 18-Jährige wieder gemustert werden, wenn sie für einen Dienst geeignet wären. Dies betrifft nur Männer, für Frauen wäre eine Grundgesetz-Änderung nötig.

Wie groß das Interesse an Pflichtdiensten ist, wird politisch sehr unterschiedlich eingeschätzt. Eine Forsa-Umfrage für das RND ergab, dass 61 Prozent der Befragten für einen verpflichtenden Wehrdienst sind, falls auf freiwilliger Basis nicht genug Soldaten für die Bundeswehr gefunden werden. Unter den 18- bis 29-Jährigen ist eine Mehrheit gegen die Wehrpflicht. Allerdings zeigten sich laut Forsa insgesamt nur 16 Prozent der Befragten bereit, Deutschland im Angriffsfall selbst mit der Waffe zu verteidigen, 22 Prozent sind demnach „wahrscheinlich“ bereit. MM

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