München – In Bayern werden aktuell tausende Jobs in der Automobilindustrie abgebaut, doch das könnte erst der Anfang sein, fürchtet die IG Metall. „Jetzt werden die Weichen für das gestellt, was in fünf bis sieben Jahren passiert“, warnt der Landesvorsitzende Horst Ott. „Große Zulieferer verlagern Produktion ins Ausland und hier laufen in absehbarer Zeit die Produktlinien der Werke leer.“ Und anders als früher werde selbst Forschung und Entwicklung verlagert. „Wenn die Entwicklung so weitergeht, befürchten wir, dass wir zehntausende Arbeitsplätze verlieren könnten, vor allem in der Zulieferindustrie.“
In Bayern seien 500 000 Jobs direkt von der Automobilindustrie abhängig, betont Ott. Werde immer mehr verlagert, drohe zudem ein Dominoeffekt: „Je weniger hier im Zuliefererbereich produziert wird, desto unattraktiver wird der Standort auch für die Autohersteller selbst“, warnt er.
Die deutsche Autoindustrie, eine der wichtigsten Schlüsselbranchen des Landes, musste zuletzt Gewinneinbrüche verkraften. Volkswagen, Mercedes-Benz, BMW, Porsche und Audi traf es hart. Allerdings: „Von einer echten Krise sind die deutschen Automobilhersteller noch weit entfernt“, sagt Frank Schwope, Autoexperte und Lehrbeauftragter an der Fachhochschule des Mittelstands Berlin. Tiefrote Zahlen seien nicht in Sicht. Schwieriger die Lage für Zulieferer wie Bosch, ZF oder Continental. Diese hätten in den letzten Jahren erschreckend schwache Gewinnspannen eingefahren: „Wenn jemand in der Krise ist, dann sind das die Zulieferer.“» » WIRTSCHAFT