München – Die bayerischen Unternehmen haben im ersten Halbjahr 2025 weniger ins Ausland verkauft als noch vor Jahresfrist. In den riesigen Absatzmarkt China seien die Exporte regelrecht eingebrochen, teilte die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) auf Basis von Zahlen des Statistischen Bundesamtes mit. Während die Gesamtexporte im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 um ein Prozent auf 114 Milliarden Euro zurückgegangen seien, seien die Verkäufe nach China – den drittgrößten Exportmarkt für bayerische Unternehmen hinter USA und Österreich – um knapp 25 Prozent geschrumpft. Die Einfuhren nach Bayern seien in den ersten sechs Monaten ebenfalls um ein Prozent auf 112,5 Milliarden Euro gesunken.
„Unsere Betriebe spüren die Konkurrenz vor Ort, auch durch unfaire Wettbewerbsverzerrungen seitens China“, sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Auch in die USA seien die Ausfuhren um drei Prozent zurückgegangen, nach Österreich um 3,6 Prozent. Insgesamt seien die Exporte in die EU aber gestiegen, vor allem in Länder wie Portugal, Dänemark, Spanien und Finnland. Allerdings: Der Zolldeal zwischen den USA und der EU könnte zu weiteren Einbußen führen.
Vor allem Autos, Maschinen, chemische Produkte und elektrische Ausrüstungen seien weniger ins Ausland verkauft worden. Auffällige Zuwächse hätten dagegen Pharmaprodukte und Luftfahrzeuge sowie Luftfahrzeugteile gemacht – hier habe es Zuwächse von bis zu knapp 50 Prozent gegeben.
Zudem drücke die schwache Inlandsnachfrage das Importgeschäft. Die Einfuhren nach Bayern gingen in den ersten sechs Monaten ebenso um ein Prozent auf 112,5 Milliarden Euro zurück.