Zinshoffnung beflügelt Märkte

von Redaktion

Börsen, Euro und Bitcoin legen nach Rede des US-Fed-Chefs Powell zu

New York – Mit teils deutlichen Zugewinnen haben die weltweiten Finanzmärkte auf neu entfachte Zinshoffnungen in den USA reagiert. Nachdem Jerome Powell, Chef der US-Notenbank Fed, in seiner mit Spannung erwarteten Rede beim Notenbanktreffen in Jackson Hole andeutete, die Fed könne in ihrer Sitzung im September die US-Leitzinsen senken, legten die führenden US-Aktienmarktindizes in einer ersten Reaktion um fast zwei Prozent zu. Der Euro gewann gegenüber dem US-Dollar um 0,8 Prozent an Wert und kostete am frühen Abend 1,17 US-Dollar. Weil dies Exporte aus der Eurozone in die USA verteuert und die Gewinne exportorientierter Unternehmen schmälern könnte, fiel das Plus des deutschen Aktienindex Dax mit 0,4 Prozent vergleichsweise bescheiden aus.

Bewegung gab es auch auf den Anleihemärkten. Die Zinsen für dreijährige US-Staatsanleihen fielen von 3,74 auf 3,64 Prozent. Die Rendite der dreijährigen deutschen Bundesanleihen ging von 2,04 auf 2,01 zurück. Im Gleichschritt bewegen sich auch Immobilienzinsen, die Hauskäufer zu zahlen haben. Der Bitcoin, der als spekulatives Anlagevehikel besonders von einem lockereren Zinsumfeld profitiert, machte sogar einen Sprung um vier Prozent auf 117 000 Dollar.

In Amerika hat sich der Arbeitsmarkt zuletzt etwas abgeschwächt. Powell erklärte, dass dies die Befürchtungen mindern könnte, dass die durch Zölle verursachten Kostensteigerungen die Inflation anheizen würden. Wegen Trumps Zollpolitik und Powells Weigerung, die Zinsen wegen der damit verbundenen Risiken für die Preisstabilität schon früher zu senken, war es in den USA zu einem heftigen Streit zwischen dem Präsidenten und der unabhängigen Notenbank gekommen.GEO

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