Kirchen beklagen Vandalismus

von Redaktion

Viele Anschläge auf Gotteshäuser: „Täter immer rücksichtsloser“

München – Brandanschläge auf Altäre, aufgebrochene Opferstöcke und Schmierereien: Die katholische Kirche beklagt einen „zunehmend tabulosen“ Vandalismus in Gotteshäusern. Zwar sei die Zahl der Delikte in den vergangenen Jahren nur leicht angestiegen, doch gingen die Täter immer brutaler und rücksichtsloser vor, sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp. Aus ihrem Verhalten spreche teils offene Feindseligkeit gegenüber dem Christentum.

„Seit etwa 2015 haben wir es mit einer verschärften Dimension zu tun“, beklagte Kopp. Als Beispiele nannte er Exkremente in Weihwasserbecken, enthauptete Statuen, Zigarettenstummel vor Andachtsbildern. Hier gehe es nicht um Diebstahl, sondern um ganz gezielte Angriffe auf die christlichen Kirchen. Auch aus Oberbayern sind zahlreiche Fälle dokumentiert: Anfang Juli wollte ein 28-jähriger Mann in der St.-Martin-Kirche in Garmisch-Partenkirchen an mehreren Altären Feuer legen. In der Gautinger St.-Vitus-Kirche zerstörten Unbekannte im vergangenen Jahr das Ewige Licht, die Fürstenfeldbrucker Erlöserkirche musste nach Vandalismus im Jahr 2023 geschlossen werden. Im gleichen Jahr brannten in der Münchner Pfarrkirche St. Heinrich Gesangbücher, nach Opferstock-Aufbrüchen wurde in der Dietramszeller Leonhardikirche eine Überwachungskamera installiert.

Auch eine Sprecherin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sagte, es schmerze sehr, wenn Kirchen beschädigt würden. „Denn das trifft nicht einfach Mauern und Steine, es trifft vor allem die Glaubenden, die sich dort geborgen fühlen. Und es zerstört ein Stück Vertrauen, dass Orte, die allen offenstehen, respektiert bleiben.“ »BAYERN

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