Baywa: Staatsanwalt ermittelt

von Redaktion

Verdacht auf Bilanzmanipulation – Abfindungen werden überprüft

München – Wegen des Verdachts der Bilanzmanipulation ist der Agrarkonzern Baywa ins Visier der Münchner Staatsanwaltschaft geraten. Wie Aufsichtsratschef Gregor Scheller den Aktionären auf der Hauptversammlung mitteilte, prüft die Ermittlungsbehörde, ob die damaligen Vorstände im Jahresabschluss 2023 die Finanzlage falsch dargestellt haben. Verantwortlich waren zu der Zeit Finanzvorstand Andreas Helber und Marcus Pöllinger, Nachfolger von Klaus Josef Lutz als Vorstandschef. Beide haben das Unternehmen inzwischen verlassen.

Der heutige Vorstand des in Schieflage geratenen Konzerns will die Staatsanwaltschaft unterstützen und hat eigene, interne Untersuchungen aufgenommen. Geprüft werden den Angaben zufolge mögliche Schadenersatzansprüche gegen frühere Manager sowie gegen Wirtschaftsprüfer, die eine möglicherweise geschönte Bilanz abgesegnet haben.

Diese interne Untersuchung trifft auch den langjährigen früheren Vorstandschef Lutz, der als Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) zu den prominenten Vertretern der Wirtschaft im Freistaat zählt. Der Vorstand lässt nach eigenen Angaben prüfen, ob Lutz‘ Millionenabfindung zurückgefordert werden könnte. Der BIHK-Präsident war bis Frühjahr 2023 Hauptarchitekt einer auf Kredit finanzierten internationalen Expansionsstrategie der Baywa, deren Scheitern zu den maßgeblichen Ursachen der Krise zählt.

Aktionärsvertreter kritisierten auch mehrere Aufsichtsratsmitglieder, die weiterhin im Amt sind.  »WIRTSCHAFT

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