Leipzig – Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) will die Finanzierung der Pflege neu organisieren. Staat und Steuerzahler sollten für einen größeren Teil der Kosten aufkommen, sagte die stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende am Dienstag der „Leipziger Volkszeitung“. Konkret forderte sie unter anderem eine Begrenzung des pflegebedingten Eigenanteils für einen Heimplatz auf 1000 Euro monatlich.
Köpping gehört der von Bund und Ländern eingerichteten Kommission an, die bis zum Jahresende Vorschläge zur Zukunft der Pflegeversicherung vorlegen soll. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Sachsens wies darauf hin, dass Heimbewohner in Sachsen im ersten Jahr durchschnittlich eine Gesamtzuzahlung von mehr als 2800 Euro im Monat aufbringen müssten. Die durchschnittliche Rente in Sachsen liege dagegen bei etwas mehr als 1400 Euro monatlich. „Das können die Pflegebedürftigen nicht leisten. Wer ein Leben lang gearbeitet hat, darf nicht zum Sozialfall werden“, sagte Köpping.
Die SPD-Politikerin mahnte zudem eine Neuregelung der Pflegekosten generell an: „Höhere Beiträge können nicht die einzige Lösung sein. Wir müssen alles auf den Prüfstand stellen, auch die Beitragsbemessungsgrenzen.“ Die Pflegefinanzierung sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.