Asylzahlen gehen klar zurück

von Redaktion

60 Prozent weniger im August – Klingbeil ermahnt Dobrindt

Berlin – Die Zahl der neu ins Land gekommenen Flüchtlinge ist erneut deutlich gesunken. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums stellten im August nur noch 7803 Menschen in Deutschland einen Asylantrag, 60 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Damals hatte die Zahl noch bei 18 427 gelegen.

Innenminister Alexander Dobrindt wertete den Rückgang als Erfolg seiner restriktiveren Migrationspolitik. „Unsere Asylwende wirkt, unsere Maßnahmen sind erfolgreich“, sagte der CSU-Politiker der „Bild“. Nun werde es politisch darum gehen, „das gemeinsame europäische Asylsystem zu schärfen, um den Migrationsdruck auf Europa weiter zu senken“.

Die Asylzahlen gehen seit Monaten zurück. Für den Juli hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) 8293 Erstanträge gezählt, nach 18 503 im Vorjahresmonat. In den ersten sieben Monaten des Jahres wurden laut Bamf insgesamt 86 916 Asylanträge gestellt – davon 70 011 Erst- und 16 905 Zweitanträge. Im Vorjahreszeitraum lag die Gesamtzahl noch bei 153 361.

Die Senkung der Asylbewerberzahlen ist ein erklärtes Ziel der schwarz-roten Regierung. In der SPD ist man allerdings nicht restlos glücklich. Parteichef Lars Klingbeil mahnt Dobrindt, nicht nur auf Härte zu setzen. „Law and Order ist das eine, Integration und Zusammenhalt das andere, was wir stärken müssen“, sagte Klingbeil unserer Zeitung. „Alexander Dobrindt muss aufpassen, dass er nicht nur die eine Seite bespielt.“ Migration sei zuletzt allzu oft als Problemthema behandelt worden. Dabei gebe es viele „Menschen mit Migrationsgeschichte, die mit großem Fleiß einen wichtigen Beitrag für dieses Land leisten“. Es sei an der Zeit, wieder positive Migrationsgeschichten zu erzählen.

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