Rekord bei der Erbschaftsteuer

von Redaktion

Einnahmen kletterten um 12,3 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro

Wiesbaden – Diese Zahlen könnten der aktuellen steuerpolitischen Debatte neuen Schwung geben: Der deutsche Staat hat 2024 mehr Geld als je zuvor aus der Erbschaft- und Schenkungsteuer eingenommen. Die Einnahmen kletterten gegenüber 2023 um 12,3 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro und damit „auf einen Höchstwert“, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Nach mehreren Jahren mit rückläufigen Zahlen stiegen im vergangenen Jahr erstmals die Einnahmen aus der Erbschaftsteuer wieder an, sie legten um 9,5 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro zu. Einen Höchstwert verzeichnete das Bundesamt auch bei der Schenkungsteuer: Auf sie entfielen 4,8 Milliarden Euro, damit stieg sie gegenüber 2023 um 17,8 Prozent. Seit 2021 haben sich demnach die Einnahmen aus der Schenkungsteuer verdoppelt.

Die Erbschaftsteuer steht derzeit im Mittelpunkt finanzpolitischer Diskussionen. Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) muss für die Jahre 2027 bis 2029 eine Haushaltslücke von 172 Milliarden Euro schließen. Aus der SPD kamen vor diesem Hintergrund bereits Forderungen nach einer Erhöhung der Erbschaftsteuer, die CSU will diese regionalisieren und die Höhe den einzelnen Bundesländern überlassen. Der CDU-Arbeitnehmerflügel gab sich bei Änderungen in der Erbschaftsteuer kompromissbereit, um eine Einigung mit der SPD über Sozialreformen zu erleichtern.

Der Chef der Jungen Union, Johannes Winkel (CDU), sprach sich für eine Reform der Steuer aus. „Statt über Steuererhöhungen zu diskutieren, sollten wir als Koalition zusehen, wie wir Steuerschlupflöcher schließen. Bei der Erbschaftsteuer gibt es die. Ich glaube, da besteht Handlungsbedarf, mehr Gerechtigkeit herzustellen.“

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