München – Fahrgäste im Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) müssen sich zum Jahreswechsel auf steigende Ticketpreise gefasst machen. Der Gesellschafterversammlung liegt ein Vorschlag vor, die Preise um im Schnitt 3,9 Prozent zu erhöhen, erfuhr unsere Zeitung aus Teilnehmerkreisen. Die Entscheidung fällt am heutigen Freitag. Damit fällt die Preisanpassung für Streifenkarte, Einzel- und Monatsfahrkarten allerdings geringer aus als im vorigen Jahr, als die Gesellschafter einer Steigerung um 4,9 Prozent zugestimmt hatten. 2023 hatte der MVV die Preise um 4,3 Prozent angehoben.
Auch das Deutschlandticket wird ab 2026 teurer: Der Preis werde von 58 auf 63 Euro steigen, kündigte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) nach einer Konferenz mit seinen Länder-Kollegen an. Auch in den Jahren danach wird das Ticket nach einem Index, der die Inflation einberechnet, jährlich teurer werden. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass das Ticket bis mindestens 2030 erhalten bleibt. Der Beschluss sei „insgesamt ein großer Wurf“. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sagte, die Erhöhung sei „immer noch verträglich“. Allerdings widerspricht der Preisanstieg dem Koalitionsvertrag der Bundesregierung, in dem ein höherer Preis erst ab 2029 versprochen wird. Bund und Länder finanzieren das Ticket derzeit mit je 1,5 Milliarden Euro jährlich, Hermann zufolge bleibt jedoch ein „Delta“ bei der Finanzierung in Höhe von 800 Millionen Euro. Dieses soll durch den Preisanstieg großteils geschlossen werden.
Noch offen ist das Ausmaß, in dem die Fahrkarten für Fernzüge teurer werden. Zehn Prozent stehen im Raum.SKA/DW
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