Handyverbot bis zur 7. Klasse

von Redaktion

Söder kündigt Ausweitung an Bayerns Schulen an – Kritik von SPD

Kloster Banz – Ministerpräsident Markus Söder hat ein Handyverbot an Bayerns Schulen bis einschließlich der siebten Klasse angekündigt. „Danach entscheidet es die Schulfamilie selber, welchen Weg sie gehen will“, sagte der CSU-Chef bei der Klausur der CSU-Landtagsfraktion im Kloster Banz. Mit Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) sei der Vorstoß abgesprochen.

Mit der Ausweitung folgt Söder einem Wunsch der CSU-Fraktion. „Damit unterstützen wir einen social-media-freien, selbstbestimmten und gesicherten Lernraum Schule“, heißt es in einer entsprechenden Resolution. Gemeint ist ausschließlich die private Handynutzung, nicht ein pädagogischer Einsatz, wird betont.

Weitere Argumente, die man aus der Fraktion hören kann: Mit dem Verzicht auf private Handynutzung soll nicht zuletzt Mobbing im Klassenzimmer und auf dem Pausenhof unterbunden werden. Zudem wirke sich die ständige Nutzung negativ auf die Aufmerksamkeitsspanne junger Schüler aus.

Erst vor drei Jahren hatten CSU und Freie Wähler das bis dahin strikte Handyverbot gelockert. Nach Diskussionen mit Lehrer-, Eltern- und Schülerverbänden entschied die Staatsregierung damals, dass die weiterführenden Schulen selbst Regeln für die Handynutzung erlassen dürfen. Komplett untersagt war die private Handynutzung seither nur an Grundschulen und den Grundschulstufen von Förderschulen.

Aus der Opposition kommt Kritik. „Ich finde, man muss hier den Schulen vertrauen und darf nicht alles von oben verordnen“, sagt SPD-Bildungspolitikerin Simone Strohmayr. „Was wir aber dringend für unsere Kinder und Jugendlichen brauchen, ist mehr Medienerziehung.“HOR»POLITIK

Artikel 1 von 11