München – Nach der erneuten Sichtung von Drohnen in der Nähe des Münchner Flughafens hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mehr Rechte für die Polizei der Länder gefordert. Die bayerische Polizei müsse in die Lage versetzt werden, Drohnen sofort abzuschießen, sagte Söder in mehreren Interviews. Bayern wolle bereits in der nächsten Kabinettssitzung am Dienstag ein Schnellgesetz auf den Weg bringen.
„Die Drohnenvorfälle zeigen den großen Druck. Ab jetzt muss gelten: Abschießen statt Abwarten! Und zwar konsequent! Unsere Polizei muss Drohnen sofort abschießen können“, sagte Söder. Die Ukraine könne aufgrund ihrer Erfahrungen wertvolle Hilfestellung im Kampf gegen Drohnen leisten. Auch der ukrainische Botschafter sprach sich für einen Abschuss aus. „Wenn etwas in den Luftraum kommt und Menschenleben bedroht, muss man es vom Himmel holen. Die Nato lässt ja auch keine russischen Panzer über ihre Grenze rollen“, sagte Oleksii Makeiev unserer Zeitung.
Am Donnerstagabend war der Flugbetrieb an Deutschlands zweitgrößtem Airport eingestellt worden. 17 Flüge konnten nicht mehr starten, 3000 Passagiere waren betroffen. 15 ankommende Flüge mussten umgeleitet werden. Am Freitag lief der Flugbetrieb wieder an. Laut „Bild“ wurden auch Drohnen über dem Fliegerhorst in Erding gesichtet. Dort befindet ein Bundeswehr-Innovationszentrum.
Der Flughafenverband ADV zeigte sich wegen der „Schließung eines internationalen Luftverkehrsdrehkreuzes“ alarmiert. Nach Angaben der Deutschen Flugsicherung war es in diesem Jahr (bis August) bereits zu sechs Drohnensichtungen um den Münchner Flughafen gekommen. »SEITE 2