Neuer Wolfs-Ärger

von Redaktion

Umweltminister: Entscheidung verzögert

Berlin/München – Der Ärger um den Wolf und das SPD-geführte Bundesumweltministerium wird schärfer. Das Ressort von Minister Carsten Schneider stufte die Population gestern zwar unter „günstiger Erhaltungszustand“ ein – aber nur überall in Deutschland außer im Alpenraum. Aus der Staatsregierung kommt daher ruppige Kritik.

Die Einstufung ist wichtig, um am Ende den Abschuss von Wölfen zu erlauben. Weder in einem ersten Schritt vor einigen Wochen noch jetzt hat Schneider das für Südbayern aber so gemeldet. Der Minister müsse „endlich begreifen“, dass der Wolf nicht an den Grenzen des Alpenraums stehen bleibe, sagte Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU). 2500 Wölfe in Deutschland reichten. „Wir können nicht abwarten, bis sie auf unseren Marktplätzen stehen.“ Kaniber bekräftigte, was auch die verärgerten und besorgten Almbauern vor Ort seit Monaten oder Jahren berichten: Die Alm- und Weideflächen in den Alpen seien kaum mit Zäunen gegen Wölfe schützbar. „Unsere Almen und Alpen sind kein Zoo, sondern gelebte Kulturlandschaft. Hier oben ist Herdenschutz schlicht nicht machbar.“

CSU-intern wächst auch der Druck auf Bundesagrarminister Alois Rainer (CSU), sich gegen Schneider durchzusetzen. Rainer verlor in einer offiziellen Mitteilung seines Hauses kein Wort über den Alpenraum. CD

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