Vogelgrippe erreicht Oberbayern

von Redaktion

Geflügelzüchter in großer Sorge – Verbreitung vor allem durch Kraniche

München – Erste Fälle von Vogelgrippe sind jetzt auch in Oberbayern entdeckt worden. Am Stausee Bertoldsheim in Rennertshofen (Kreis Neuburg-Schrobenhausen) wurde eine mit der Vogelgrippe infizierte Graugans gefunden. Die Stadt Ingolstadt meldete den Fund von Schwänen, die an dem Virus erkrankt waren.

Die für Menschen ungefährliche Infektionskrankheit breitet sich seit Wochen aus. Vor allem sind offenbar Kraniche auf dem Weg in die Winterquartiere infiziert. „Aktuell gibt es zahlreiche Ausbrüche, sowohl bei Wildgeflügeln als auch bei Geflügelhaltungen. Dies ist eigentlich für die jetzige Jahreszeit nicht ungewöhnlich“, sagte Bundesagrarminister Alois Rainer (CSU). „In den vergangenen 14 Tagen gab es aber einen sehr schnellen Anstieg der Infektionen. Das zeigt auch, wie ernst die Lage ist und wie wichtig gemeinsames und auch koordiniertes Handeln hier ist.“

In den Bundesländern muss nun geprüft werden, ob eine Stallpflicht für Geflügel verordnet wird. Auf Anfrage teilte das bayerische Umweltministerium mit, dass das aktuell noch nicht geplant sei. Bayerns Geflügelzüchter sind aber in großer Sorge. Es soll sich um ein besonders aggressives Virus handeln. Wenn in ihren Betrieben ein Fall auftritt, muss der gesamte Bestand getötet werden. Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft warnt: „Wenn wir nicht handeln, riskieren wir nicht nur die Tiergesundheit, sondern auch die Versorgungssicherheit.“ Wenn Landwirte in die Tierseuchenkasse eingezahlt haben, werden Entschädigungen für getötete Tiere gezahlt. Der Preis für Martins- und Weihnachtsgänse könnte aber steigen. CMPOLITIK

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