Arzttermin im Supermarkt

von Redaktion

Modellprojekt soll Hausarztmangel dämpfen

Mosbach – Neben Käse und Kasse bietet eine Supermarktkette im nordwürttembergischen Mosbach nun auch die Möglichkeit, sich von einem Arzt beraten zu lassen. Ziel des nach eigenen Angaben bundesweit erstmaligen Projekts sei es unter anderem, dem Hausarztmangel auf dem Land zu begegnen, sagte ein Sprecher von Kaufland, einer Tochter der Schwarz-Gruppe (Lidl).

Im sogenannten „S Medical Room“ werden vor allem Videosprechstunden mit Ärzten angeboten. Eingecheckt wird per Smartphone. Danach können sich Patienten in einem kleinen, schalldichten Raum per Video beraten lassen. Zudem betreuen medizinische Fachangestellte die Versicherten vor Ort – sie können den Blutdruck messen oder ein EKG machen.

Der Bedarf an zusätzlichen Angeboten ist groß. Bundesweit sind nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung gut 5000 Hausarztsitze unbesetzt, die Zahl steigt rasant. Auch andere Unternehmen versuchen, sich mit medizinischen Zusatzangeboten neue Kundschaft zu erschließen. Zuletzt hatte die Drogeriemarktkette dm angekündigt, über eine tschechische Tochter apothekenpflichtige, aber rezeptfreie Ware verkaufen zu wollen. In einigen Filialen werden bereits Gesundheitschecks angeboten.

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