Pflege in Bayern am teuersten

von Redaktion

Coburg bundesweit an der Spitze – Wohnkosten in Städten sind Preistreiber

München – In Bayern leben mehr als 600 000 pflegebedürftige Menschen. 110 000 von ihnen werden in Pflegeheimen betreut. Und das kostet sie viel Geld. Im Bundesdurchschnitt muss ein Heimbewohner in der vollstationären Pflege im ersten Jahr des Aufenthalts in einem Pflegeheim monatlich 2948 Euro dazuzahlen. Wie hoch diese Selbstzahlerkosten ausfallen, variiert jedoch stark innerhalb und zwischen den Bundesländern, erklärt das Institut der Deutschen Wirtschaft. In Ballungsräumen wie München (3375 Euro), Stuttgart (3427 Euro) oder Köln (3597 Euro) sei ein Heimplatz überdurchschnittlich teuer.

Die IW-Auswertung sieht mit durchschnittlich 4079 Euro pro Monat für Eigenbeteiligung deutschlandweit die Stadt Coburg an der Spitze. Allerdings werde der Wert durch eine einzelne Einrichtung verzerrt. Auf dem zweiten Platz folge Solingen mit 3737 Euro, dahinter Düsseldorf mit 3712 Euro. Am wenigsten zahlen Heimbewohner laut IW durchschnittlich in Wilhelmshaven: Hier sind es nur 2288 Euro monatlich. Insbesondere in Niedersachsen gibt es viele Kreise mit vergleichsweise niedrigen Pflegekosten.

Die Autoren der Untersuchung sehen die hohen Wohnkosten in Städteregionen als einen wesentlichen Kostentreiber für die Heime. Auch die Löhne spielten eine wichtige Rolle. „Die seit 2022 geltende Tarifpflicht hat die Löhne deutlich steigen lassen – das hat sich auch in den Pflegeheimkosten niedergeschlagen“, sagt IW-Experte Maximilian Stockhausen. Die Politik müsse prüfen, ob Mindestentgelte und Leistungszuschläge zielgerichtet wirken oder nur zusätzliche Kosten verursachen. »BAYERN

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