München – Die EU rüstet im Kampf gegen illegale Migration auf. Am Münchner Flughafen wie auch an allen anderen deutschen Flughäfen sollen künftig alle Passagiere aus Nicht-EU-Staaten mit ihren biometrischen Daten erfasst werden. Spezielle Scanner erfassen das Gesicht und vier Finger der rechten Hand. Danach erfolgt noch die normale Einreisekontrolle. Durch das sogenannte EES (Entry-Exist-System), das EU-weit aufgebaut wird, soll Identitätsbetrug etwa durch Passfälschungen verhindert werden.
Seit 11. November sind in München die ersten 26 Scanner in Betrieb, bestätigte die Bundespolizei auf Anfrage. Damit können derzeit zehn Prozent aller Passagiere aus Nicht-EU-Staaten biometrisch erfasst werden. Bis Ende März will die Bundespolizei 119 Geräte installieren, um so alle circa sechs Millionen Passagiere jährlich aus den sogenannten Drittstaaten außerhalb Europas, also etwa den USA sowie dem arabischen, afrikanischen und asiatischen Raum, lückenlos zu scannen. Das System laufe bis auf kleinere Anfangsprobleme „sehr stabil“, sagte der stellvertretende Chef der Bundespolizei am Flughafen, Thomas Eberl, unserer Zeitung.
Einige EU-Staaten, etwa Portugal, haben EES schon komplett installiert, andere hinken hinterher. In Deutschland wird EES auch am Düsseldorfer und Frankfurter Airport bereits erprobt. Spätestens ab 9. April 2026 müssen es alle deutschen Flug- und Seehäfen haben, teilte das Bundesinnenministerium mit. Für Deutsche und andere EU-Bürger ändert sich an den Kontrollen hingegen nichts. Die Biometrie-Daten werden mindestens drei Jahre auf europäischen Servern gespeichert.DW
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