Zu „Die gute Nachricht“ in der Ausgabe vom 30. Dezember (Regionalteil):
Ob es wirklich eine gute Nachricht ist, dass der Anteil der elektrisch angetriebenen Fahrzeuge erstaunlich stark angestiegen ist, kann bezweifelt werden. Es mag dem Wunschdenken vieler an Umweltfragen interessierter Politiker entsprechen, zu denen offenbar auch eine promovierte Physikerin in Berlin zählt, wenn wir uns möglichst bald vom herkömmlichen Verbrennungsmotor verabschieden. Wenn nun eine Politikerin, die sich für fähig hält, im nächsten Jahr das Kanzleramt zu übernehmen, Kobalt und Kobold offenbar nicht auseinanderhalten kann, dann frage ich mich, wohin man uns beziehungsweise unsere Volkswirtschaft noch führen will. Wollen unsere „Umweltbeflissenen“ tatsächlich, dass im Kongo unter für uns nicht mehr vorstellbaren unmenschlichen Bedingungen Kobalterz gewonnen wird, das dann überwiegend in chinesischen Werken (unter welchen Bedingungen dort wohl?) für den Einbau in unsere Autos aufgearbeitet wird?
Solange ein E-Auto mehr als 160000 Kilometer fahren muss, bis es mein Diesel-Fahrzeug in puncto Nachhaltigkeit überholt, werde ich wohl bei einem Neukauf nicht auf den E-Antrieb setzen. Als Ingenieur hege ich die Hoffnung, dass die bei uns zurzeit nicht gerade mit Feuereifer betriebene Entwicklung der Wasserstofftechnologie eine vernünftige Lösung der Fahrzeug-Antriebsfrage darstellt.
Dr. Gerd Hieber
Prien