Arbeitskräftemangel in der Pflege wird zum Problem

von Redaktion

Zum Bericht „Schließung der Seniorenresidenz Schliersee kein Einzelfall“ (Bayernteil):

Meines Erachtens gibt es noch viel mehr Pflegeheime, die ihrer Aufgabe nicht nachkommen oder nicht können. So wie jetzt in den Krankenhäusern, die mangels Personal keine Patienten mehr aufnehmen können, auch wenn entsprechende Betten vorhanden wären, wird es auch in den Pflegeheimen kommen. Die Pflegekräfte sind überbelastet und ich kann mir gut vorstellen, dass sie nicht mehr können. Noch machen überwiegend ausländische Pflegekräfte die Arbeit, aber auch da wird es Einbrüche geben und die geburtenstarken Jahrgänge kommen erst noch.

Ich finde es sehr schade, dass der Pflegeberuf immer noch nicht entsprechend geschätzt und geachtet wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass neben der Arbeit im Heim, die manchmal bestimmt an die Nieren geht, weil man aus Zeitdruck nicht richtig versorgen kann, die Pfleger in eine Depression verfallen und keine Energie mehr haben. Die Bewohner in einem Pflegeheim werden meist nicht gesund, sondern das nächste Ziel ist der Tod und das baut nicht gerade auf. Wenn die Arbeit Freude machen soll, braucht man auch Lob und Anerkennung. Wo bleibt das in diesem Beruf, wo die meisten zu Pflegenden nicht gern und freiwillig im Heim leben?

Die Politik ist mir ebenfalls rätselhaft: Da kann ein Minister die verschiedensten Ressorts besetzen, ohne dass er groß Ahnung hat. Ein Minister Spahn hätte in guter Absicht nie gesagt, dass er die Zahl der Stellen erhöhen will. Er hätte gewusst, dass es an Pflegekräften mangelt und nicht an den Stellenangeboten.

Meiner Meinung nach sollten Minister vom Fach sein, wenn sie entsprechende Ressorts leiten. Das fände ich hilfreich und günstiger, sagt zumindest mein Hausverstand.

Maria Bergen

Bad Feilnbach

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