Vages Umweltbewusstsein

von Redaktion

Zur „Guten Nachricht“ vom 4. Januar:

Tut mir leid, aber selten habe ich so eine nichtssagende Mitteilung gelesen wie die vom neuerdings klimaneutralen Versand von Briefen durch die Deutsche Post. Um die 300000 Tonnen CO2 einzusparen, plane das Unternehmen, „in Kompensationsprojekte zu investieren“. Vager geht es kaum noch. Der Leser kann sich selbst ausdenken, welche guten und umweltfreundlichen Taten konkret beabsichtigt sind. Unter der Rubrik Go Green präzisiert die Deutsche Post im Internet diese Meldung und straft das OVB der Oberflächlichkeit. Es geht scheinbar nicht um Briefe, sondern um Päckchen und Pakete, die bereits seit 2011 grün gestempelt daherkommen, weil man in „weltweite Klimaschutzprojekte“ investiere. Die jüngere Generation wird es noch erleben, denn die Deutsche Post will bis 2050 ihre logistikbezogenen Emissionen netto auf Null drücken. Sieben Milliarden Euro will man dafür investieren. Und zwar in E-Fahrzeuge, neue Gebäude, nachhaltige Flugzeugtreibstoffe und Verzicht auf innerdeutsche Flüge zur Briefbeförderung.

Welche Klimaschutzprojekte in der Welt konkret von den Post-Investitionen profitieren sollen, lässt aber auch das Unternehmen offen. Mit der kürzlichen Porto-Erhöhung leistet die Post schon einmal Vorarbeit, dass die Menge an Briefen abnimmt. Auch so spart man Logistikkosten.

Norbert Vogel

Schechen

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