Zu „Rosenheims alte Sorgen mit der neuen Strecke: Bahn feilt am Brenner-Nordzulauf“ (Rosenheim und Region):
Bei der Diskussion um die Verwirklichung des Brenner-Nordzulaufs im Rosenheimer Norden sollte zuerst der Bedarf und Sinn dieser Strecke geklärt werden. Schon jetzt umgehen die Speditionen die „teure und unbequeme Schweiz“, der viergleisige Bahnausbau im Rheintal ist nicht fertig und schon wird das nächste Milliardenprojekt geplant. Die Kosten von Stuttgart 21 haben sich seit 2009 von 4,5 Milliarden Euro auf geschätzte 9,2 Milliarden Euro erhöht. Bei einem Tunnel- oder Stelzenbauwerk mit diesem Untergrund (Seeton!) sind Kostensteigerungen und Verzögerungen der Bauzeit schon vorprogrammiert. Andere Trassen wurden wegen dieses Untergrundes ausgeschlossen! Im Übrigen plant die Bahn zwischen Grafing und Trudering einen Ausbau der Bestandsstrecke. Dort gibt es zwar schon vier Gleise, aber zwei für die S-Bahn, die nicht beeinträchtigt werden soll. Die Kapazität der Trasse soll dort vielmehr durch technische Maßnahmen erhöht werden, sodass künftig mehr Züge fahren können und das auch noch schneller.
Was dort möglich ist, sollte doch auf anderen Streckenabschnitten auch machbar sein. Das Geld, das gespart wird, könnte in effektiven Lärmschutz, leise Güterzüge und andere Infrastrukturmaßnahmen fließen. Die höhnische Aussage der Planer, „welche Bauweise die Landschaft weniger schmerzhaft durchschneidet“ spricht Bände. Wir sollten unsere Heimat und Landschaft schützen und nicht durch monströse Bauwerke zerstören.
Annelies Kaczynski
Schechen