Zum Bericht „Unmut über Ausbaupläne der A8“ (Regionalteil):
Wie kommt Daniela Ludwig überhaupt darauf, dass bei der A8 zwischen Rosenheim und Salzburg „dringender Handlungsbedarf“ besteht? Nur weil das Wunschprojekt von Herrn Ramsauer schon so lange unsinnigerweise im Bundesverkehrswegeplan steckt? Am Inntal-Dreieck teilen sich zweimal drei Spuren auf zweimal zwei Spuren auf. Wo soll der Verkehr herkommen? Und an der Grenze gehts auch nur zweimal zweispurig weiter. Wo soll der Verkehr dann hin? Stau von Piding bis zur Grenze?
Die Österreicher denken gar nicht an einen Ausbau. Auch bei Erweiterung dieser Strecke auf sechs Spuren und zwei Standstreifen würden mindestens die Felder von zwei ganzen Bauernhöfen zubetoniert. Die Autobahn würde doppelt so breit und mit allen Begradigungen zur Rennstrecke ausgebaut. Vermehrte Unfälle gibt es inklusive, wie hinter Augsburg zu beobachten ist. Tempolimit gibt es ja nicht.
Auch sind die zugrundeliegenden Verkehrsprognosen ein alter Hut: Weder wurde die neue A93 nach Passau berücksichtigt, noch der vorgesehene Ausbau der Bahnstrecke zwischen Mühldorf und Freilassing. Schon gar nicht aber die insgesamt vorgesehene und für den Klimaschutz unabdingbare Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene – insbesondere auch des Güterverkehrs.
Hier fehlt dann das für so ein Unsinnsprojekt ausgegebene Geld. Alleine schon ein Tempolimit könnte den Verkehr verflüssigen sowie Lärm und Abgase reduzieren, bis der Bahnausbau greift. Wenn alle gleich schnell fahren, ist der Durchsatz besser und die Unfallzahl geringer, wie jeder Verkehrswissenschaftler weiß. Aber das ist bisher offenbar weder bei Verkehrsminister Wissing noch bei Frau Ludwig angekommen.
Josef Genghammer
Bernau am Chiemsee