Sauberes Wasser ist Lebensgrundlage

von Redaktion

Zum Bericht „Üble Nachrede“ und die Kunststoffverschmutzung am Ameranger Moos
(Regionalteil):

Für bedenklich halte ich die im Artikel zitierte Aussage: „Das Granulat ist nicht giftig.“ Es steht doch außer Frage, dass Kunststoffgranulat, das weiterhin in großen Mengen auftritt, spätestens dann eine Gefahr für die Tierwelt und den Menschen darstellt, wenn es als Mikroplastik nicht mehr so leicht zu erkennen ist, wie es derzeit der Fall ist!

Es ist gut, dass Frau Braun einräumt, dass das Granulat über die Oberflächenentwässerung der Gemeinde Halfing eingeleitet wurde und sich fragt, warum sich die Aufklärung und die Suche nach den Verursachern bis heute hinzieht. Kommen neben den beiden Firmen, die in Halfing Kunststoffgranulat verarbeitet haben, noch andere Verursacher in Frage? Eine dieser Firmen hat 2018 den „Deutschen Nachhaltigkeitspreis“ gewonnen. Auch wenn die heutige Gemeindeführung beziehungsweise die Firmen zum Zeitpunkt der Verschmutzung keine persönliche Verantwortung trugen, sollten sie es als Selbstverständlichkeit ansehen, gemeinsam mit der „Initiative Freimoos“ nach konkreten Lösungen zu suchen, damit erstens keine weiteren Verschmutzungen durch Kunststoffabfälle aus Privathaushalten oder Firmen im Freimoos erfolgen und zweitens die sicherlich noch über viele Jahre hinweg angeschwemmten Granulate vor dem Einlauf in den Ameranger See aufgefangen werden.

Es wäre wünschenswert, dass die Gemeinde keine weiteren kostenverursachenden Gerichtsverfahren anstrengt, um sich als „Opfer“ darzustellen. Stattdessen wünsche ich mir ein energisches Engagement der Gemeinde und ihrer Betriebe für „Makroplastik-freie Gewässer in Halfing“. Sauberes Wasser ist das blaue Gold der Zukunft und Lebensgrundlage vor allem für die uns nachfolgenden Generationen!

Gerhard Kluger

Höslwang

Die Berichte über das Plastikgranulat im Ameranger Moos zeichnen ein katastrophales Bild. Gutachten bestätigen seit Jahren die Verseuchung eines Schutzgebietes und weder potenzielle Verursacher noch Gemeinde- oder Landesämter zeigen Lösungswillen. Wir sind angekommen bei Schuldzuweisungen und einer Täter-Opfer-Umkehr im Halfinger Rathaus.

Zur Lösung gehört zunächst die Anerkennung des Problems, dass über die Oberflächengewässer einer Gemeinde jahrelang giftiges Mikroplastik aus verschiedenen Kunststoffen eingeleitet wurde. In der Vergangenheit wurde einfach auch ohne böse Absicht „der Rest vom Hof in den Gully gekehrt“, das gilt für beide Kunststoffverarbeiter. Wie viele Verhinderungsgutachten brauchen wir noch?

Zweitens braucht es Verantwortliche. Jemand, der mit allen Beteiligten an einem Tisch Lösungen erarbeitet. Das könnte neben Dekontaminationsmaßnahmen auch die Einstellung eines Beauftragten über mehrere Jahre sein, der die notwendigen, sensiblen Maßnahmen im Moos mit einem ausreichenden Budget durchführt.

Der dritte Teil ist die Finanzierung: Hier sind die Unternehmen und ihre Versicherer in die Pflicht zu nehmen, was von Geschäftsführern erfolgreicher Unternehmen auch erwartet werden kann – im Gegensatz zum unwürdigen „Ich war’s nicht“. Diese Mittel müssen durch kommunale und Landesmittel aufgestockt werden, schließlich ist die Gemeinde für die Einleitung des kontaminierten Wassers verantwortlich.

Hinter der jahrelangen Verdrängung stehen nicht Ämter, sondern Menschen. Ich bin gespannt, welcher Bürgermeister, Landrat oder Minister unseren Kindern zeigt, dass man auch für schwierige Probleme Verantwortung übernehmen kann: Einfach machen!

Clemens Joos

Eggstätt

Artikel 2 von 4