Zum Bericht „Seltener Bergmolch nachgewiesen“ (Regionalteil):
Als Vorstand des Kreisfischereivereins Rosenheim bedarf es meiner Meinung nach an einer Aussage in dem Bericht einer Klarstellung. Hier wird pauschal in den Raum gestellt, das Aussetzen von Fischen würde die Restbestände des pädomorphen Bergmolches in der Eggstätt-Hemhofer Seenplatte gefährden.
Dem Verfasser des Berichtes dürfte bekannt sein, dass Amphibien Klein- und Kleinstgewässer bevorzugen, in denen von Natur aus wenige Fische vorkommen. Sicherlich kann es schon mal vorkommen, dass ein heranwachsender Hecht in ein Molchhabitat eindringt und dort einen frisst. Andererseits wird ein Molch bei Gelegenheit auch Fischbrut nicht verschmähen. Diese Zusammenhänge sind uns Fischern wohl bekannt, ohne dass wir dadurch eine Gefährdung der einen oder anderen Art sehen. Wir befischen in der Eggstätt-Hemhofer Seenplatte seit über 50 Jahren den Langbürgner See, den Hartsee, den Eschenauer See, die Wöhrache, die Lienseeache und Teile der Ischler Ache.
Zur fischereilichen Bewirtschaftung gehört auch der Fischbesatz. Wer etwas entnimmt, muss auch etwas zurückgeben. Und solange der Fischbesatz aus heimischen, dem Gewässer entsprechenden Arten besteht, ist das auch kein Widerspruch zum Naturschutz. Aber weiß das auch der nicht so ökologisch bewanderte Leser? Statt kundzutun, eine Amphibie vor dem „Aussetzen von Fischen“ schützen zu wollen, wäre es sinnvoller, sich Gedanken zu machen, wie man deren Lebensraum langfristig erhalten kann. Leider beobachten wir sowohl in der Wöhrache, als auch in der Ischler Achen von Jahr zu Jahr eine zunehmende Verschlechterung, bestehend aus Wassermangel und übernatürlicher Verlandungstendenzen. Das sind die eigentlichen Gefahren.
Rainer Schäfer
Bernau