Monopoly ohne „Frei Parken“

von Redaktion

Zu den Berichten „Unsozial und sittenwidrig: Heftige Kritik an Parkgebühren auf der Loretowiese“ und „Widerstand gegen Parkgebühren auf der Loretowiese wächst: Warum es nun zwei Bürgerbegehren gibt“(Regionalteil) sowie der Reaktion eines OVB-Lesers „Welch absurdes Anspruchsdenken ist das denn?“ (Leserbriefseite):

Jeder Person steht es frei, ihre Meinung mitzuteilen. Persönliche Ansichten müssen respektiert werden, ich bitte im Allgemeinen jedoch darum, bei der Kommunikation an die Konstruktivität zu denken, auch wenn von Anfang an klar war, dass die Angelegenheit Emotionen auslöst.

Wir wollen mit unserem Bürgerbegehren eine Zusammenarbeit erreichen und Lösungen schaffen. Herr Rappl darf sein Engagement gerne beweisen, indem er das Bürgerbegehren in Wahrnehmung der vielfältigen Aufgaben unterstützt. Mit jedem Tag wird am Bürgerbegehren gearbeitet, sodass wir bereits erste Erfolge erzielen konnten. Unabhängig vom Resultat werden wir uns weiterhin für das Gemeinwohl engagieren, die Zusammenarbeit ist bereits jetzt ein Erfolg.

Wir möchten unser Bürgerbegehren weiterhin als Privatpersonen vorantreiben und von dem der AfD trennen, da wir uns im Interesse aller Bürger engagieren wollen. Eine Zusammenarbeit mit dem AfD-Kreis ist nicht geplant.

Und, sehr geehrter Herr Schott, auch Ihren Beitrag, in Form Ihres Leserbriefes habe ich zur Kenntnis genommen. Hiermit möchte ich Sie zum Gespräch beziehungsweise Meinungsaustausch einladen. Unser Engagement für die betroffenen Bürger als absurd zu bezeichnen, finde ich persönlich durchaus fragwürdig. Meine Kontaktdaten finden Sie im Internet auf Loretofreiparken.de.

Deniz Jankowski

Rosenheim

Der Aufschrei war groß, als es plötzlich hieß: „Kein Freiparken mehr auf der Loretowiese“. Doch wer weiterdenkt, findet gute Gründe für diese Entscheidung. So lange es kostenlose Parkplätze gibt, hat es selbst das 49-Euro-Ticket schwer, die Berufspendler zu überzeugen. Wer die Bushaltestelle oder den Bahnhof nicht in seiner Nähe hat, kann ja mit dem Auto zur Haltestelle fahren und es dort abstellen. In den Landkreis-Gemeinden findet man leichter einen kostenlosen Parkplatz. Auch das ist „Park and Ride“. Wer tatsächlich nicht ohne Auto auskommt, wird zusammen mit seinem Arbeitgeber eine Lösung finden können, wie auch während des Herbstfestes, oder im Monat eben 20-mal fünf Euro zahlen. Dauermieter in Parkhäusern zahlen mehr, auch wenn sie ihren Parkplatz, zum Beispiel im Urlaub, nicht nutzen.

Die Loretowiese war voll mit Dauerparkern und Berufstätigen. Künftig sollen auch Kunden, Gäste, Patienten und Ausstellungsbesucher einen günstigen Langzeitparkplatz finden und in Ruhe unsere schöne Innenstadt genießen können, ohne stets an das Ticken der Parkuhr zu denken. So wird der günstige Langzeitparkplatz nicht zum „Todesstoß“, sondern zum guten Grund, wieder öfter nach Rosenheim zu fahren und so eine Maßnahme gegen die Leerstände in der Stadt.

Gerhard Buluschek

Rosenheim

„Unsozial und sittenwidrig“? In welcher Welt leben denn manche Menschen? Immobilien kosten und wollen bewirtschaftet sein. Das endet nicht im privaten Bereich. Auch das Gemeinwesen ist in der Pflicht und muss über die Runden kommen und seine Sozialverträglichkeit stündlich nachweisen. Und dazu gehört die wirtschaftliche Betreuung von Parkflächen, das ist doch selbstverständlich. Wenn jemand günstig in attraktiven Umlandgemeinden wohnt und in der aufwendigen Kernstadt seinen Bauch schwillt, dann braucht er aus meiner Sicht keinen Zuschuss.

Alois Gartner

Rosenheim

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