Unmut, Ärger und ein dickes Lob für die „Hottentotten“

von Redaktion

Zum Leserbrief „Schlimmer als die Hottentotten“ (Leserbriefseite):

Der Verfasser, Uli Kottmann, bezeichnet in seinem Leserbrief das Verhalten der aufgebrachten Bauernschaft als „Schande für Deutschland und für Bayern“.

Die Unsitte, politischer Auseinandersetzungen auf solche Art zu führen, beobachte ich schon seit Ende der 1960er-Jahre, als man anfing, politisch Andersdenkende durch Gebrüll und verschiedene Geräuschinstrumente „mundtot“ zu machen. Geistliche (beispielsweise Kardinal Ratzinger), Politiker (Kurt Georg Kiesinger, Franz-Josef-Strauß und viele andere) und Uni-Professoren konnten sich akustisch nicht gegen den Lärmpegel durchsetzen. Diese Störtaktik wird bis in die heutige Zeit durchgeführt.

Besonders betroffen sind Politiker patriotischer Parteien, deren Kundgebungen, Versammlungen und Redebeiträge gezielt und massiv gestört, wenn nicht sogar verhindert werden. Uli Kottmann hat sicherlich recht, dass „die Anständigen unter uns diese Kultur der primitiven und intoleranten Polarisierung nicht wollen“. Gleichzeitig werden im Leserbrief die Grünen, die mit Linken sich an derartigem Verhalten seit Jahrzehnten beteiligt haben, verteidigt.

Ich stimme Uli Kottmann zu, dass auch die Grünen schon vor 20 Jahren manch gute Idee hatten. Hätte man aber auch die Argumente der demokratischen Parteien der Rechten entsprechend berücksichtigt, würden wir etliche politische Probleme heutzutage nicht, zumindest nicht so ausgeprägt, haben.

Den als „Hottentotten“ bezeichneten Vertretern des Bauernstandes, die ihren Unmut und Ärger gegen existenzbedrohende politische Maßnahmen von heute exzessiv und lautstark kundtun und für den Erhalt und Bestand der bäuerlichen Betriebe kämpfen, wünsche ich, dass ihre Anliegen durch sachliche und schlüssige Darlegungen bei den regierenden Politikern Gehör finden.

Herbert Schwarz

Waldkraiburg

Ein hervorragend geschriebener Leserbrief! Genau so ist es, Herr Kottmann. Sehr viele Menschen suchen sich Opfer, weil sie nicht aus ihrer Komfortzone wollen. Es ist viel einfacher, anderen alle Probleme, die wir haben, in die Schuhe zu schieben. Derzeit der grünen Politik. Anstatt schon seit Langem selbst etwas für die Umwelt und für die Allgemeinheit zu tun. Wir müssen etwas tun! Aber schimpfen ist viel einfacher. Sicher wollen alle, dass ihre Kinder in einer einigermaßen lebenswerten Welt ihr Leben verbringen – aber ja nichts dafür tun!

Bestes Beispiel: Es haben viele dafür gestimmt, dass man etwas tun muss für die Insekten. Die Politik soll handeln, die Bauern – nur anscheinend nicht man selbst. Wenn ich in die Gärten schaue, sehe ich fast nirgends Blumenwiesen. Nur kurzes Gras und womöglich noch Mähroboter.

Warum ist das so? Jeder findet eine Blühwiese schön, aber bitte – anscheinend sollen das nur die anderen machen.

Claudia Eberhardt

Oberaudorf

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