Auch im Fall Hanna gilt: Schweigen ist Gold

von Redaktion

Zur Berichterstattung über den Mordprozess im Fall Hanna (Regionalteil):

Der Bericht „Paukenschlag im Hanna-Prozess“ wirkt auf mich fast wie eine Vorverurteilung. Frau Aßbichler ist eine absolut zuverlässige und korrekte Richterin. Ich war selbst mehrmals beim Hanna-Prozess anwesend und konnte sie dort erleben. Ebenso habe ich Frau Rick erlebt. Die Eltern haben sie zum Prozess hinzugezogen, obwohl ihr Sohn bereits zwei sehr gute Anwälte zur Verteidigung hatte. Frau Rick verdient sehr viel Geld mit diesem Prozess und hat einen Ruf zu verlieren. Nun scheint sie nicht mehr weiterzukommen und versucht es auf diesem Weg. Und wenn sie wünscht, dass der Prozess nochmals von vorne mit neuen Richtern beginnt, dann verdient sich Frau Rick eine goldene Nase und der Steuerzahler zahlt erneut für den Prozess.

Erich Fischer

Kiefersfelden

Es gilt nicht nur für Angeklagte, sondern auch für alle anderen Prozessbeteiligten: Schweigen ist Gold. Aber anstatt sich an dieses Prinzip zu halten, wird der Mordprozess schon lange vor dem ersten Verhandlungstag medial ausgeschlachtet. Man fühlt sich an den unsäglichen „Kachelmann“-Prozess erinnert, bei dem weniger die Wahrheitsfindung im Vordergrund zu stehen schien, als vielmehr die Befriedigung einer sozialvoyeuristisch interessierten Öffentlichkeit.

Eine junge Frau ist tot, ein junger Mann, den die Bild-Zeitung nur noch den „Hanna-Killer“ nennt, ist längst vorverurteilt. Beides ist schlimm genug. Auch das OVB sollte sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung besinnen und zu seiner sachlichen Berichterstattung der vergangenen Jahrzehnte zurückkehren, gerade auch aus dem Traunsteiner Schwurgerichtssaal.

Konstantin Kalaitzis

Bernau

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