Zum Bericht „Stephanskirchen steht zu Preußler“ (Regionalteil):
Es ist wirklich nicht nachvollziehbar, was da abgeht. In der heutigen Zeit, wo es überall Rechtsradikale gibt und man wirklich aufpassen muss, was man sagt, ohne sofort in die rechte Ecke gestellt zu werden, ist es bedauerlich, dass Menschen wie Otfried Preußler plötzlich infrage gestellt werden. Ich hatte das Glück, Preußler persönlich kennenzulernen, als einen Menschenfreund, sehr liberal und vor allem ein großartiger Lehrer und Schriftsteller. Wie viele Kinder sind mit seinen Geschichten aufgewachsen und haben sicher etwas fürs Leben dabei mitgenommen. Leider waren in der Nachkriegszeit viele Menschen sofort wieder in hohen Ämtern tätig, die ganz sicher eine Nazi-Vergangenheit hatten. Viele große Firmen hatten keine Skrupel, Kaufhäuser und Firmen zu übernehmen, wo den Besitzern gerade mal das Geld für die Ausreise aus Nazi-Deutschland gegeben wurde. Alles wohl nicht mehr so schlimm? Aber ein Jugendlicher wie Preußler, dem wird im Nachhinein ein Strick daraus gedreht, weil er bei der Hitlerjugend war? Wer war denn nicht dabei? Gerade in jüngster Zeit gab es einen hohen Politiker, dem auch etwas nachgesagt wurde, der sich aber nicht mehr erinnern kann. Gilt immer noch: gleicher als gleich? Der werfe den ersten Stein. Ich hoffe, die Leute besinnen sich wieder, was gerade wichtig wäre in unserem Land.
Irmgard Wagner
Riedering