Waldkraiburg – Die Stadt will einen Audio-Guide für das Stadtmuseum anschaffen. Das hat der Kultur- und Sportausschuss einstimmig beschlossen. 4500 Euro kostet die Basisversion in deutscher Sprache für die ständige stadtgeschichtliche Ausstellung.
Audio-Guides gehören längst zur Standard-Ausstattung in Museen. Doch die Sprachführer, die einen Ausstellungsbesuch für Einzelpersonen zum Gewinn machen, waren bisher für kleinere Museen zu aufwendig, unter anderem weil eigene Geräte vorgehalten werden mussten. Mit dem internetbasierten Museumsführer „Hearonymus“ könnte auch Waldkraiburg endlich dieses Angebot geben. Wie Museumsleiterin Elke Keiper im Ausschuss ausführte, ist die Grundidee des Guides, das Smartphone zu nutzen, das die meisten Besucher ohnehin mitführen. Über einen QR-Code können die Daten gezielt auf dem Smartphone abgerufen und gespeichert werden, sodass sie beim Rundgang zur Verfügung stehen. Möglich ist es auch, die Daten schon vorher zu Hause direkt aus dem Internet herunterzuladen. Je nach Konzept und Planung stehen den Gästen zu den einzelnen Stationen Fotos, O-Töne, sogar Filme zur Verfügung, die durch das Museum leiten.
Diese Technik bietet eine Reihe von Vorteilen. Sie ist frei von Folgekosten. Es braucht keine Leihgeräte; eventuell könnte man einige wenige ausgemusterte Smartphones vorhalten. Die Homepage der Anbieterfirma funktioniert als zusätzliche Werbeplattform für die Waldkraiburger Museen. Es ist ein öffentlichkeitswirksames Angebot, weil es über Suchmaschinen und Social Media präsent und erreichbar ist. Und es ist ein wichtiger Schritt in Richtung Barrierefreiheit: Die Schrift ist in verschiedenen Größen einstellbar, eine Verbindung mit modernen Hörgeräten möglich.
Im Ausschuss wurde die Einführung des Audio-Guides einhellig befürwortet. Der Preis von 4500 Euro kam Stadträtin Susanne Engelmann allerdings etwas zu günstig vor. Dazu Elke Keiper: So viel kostet die Minimal-Version, das heißt die professionelle Sprachaufnahme in Deutsch, das Erstellen und Einrichten des Guides (40 Minuten). Texte und Material müsste die Stadt aufbereiten. Weitere Sprachen, etwa Englisch oder Tschechisch, auch andere städtische Museen kosten zusätzlich. Diese Nachrüstung sei aber jederzeit möglich, so Keiper. In einer ersten Station könnte zudem ein Überblick über die Waldkraiburger Museumslandschaft und eventuell auch den Weg der Geschichte gegeben werden. Die Museumsleiterin ist zuversichtlich, dass der Guide nach den Sommerferien eingesetzt werden kann. hg