Waldkraiburg – Mit den 75000 Besuchern liegt das Waldbad über den Besucherzahlen der vergangenen beiden Jahre (jeweils rund 72000), ist aber von einem Rekordbesuch weit entfernt. Das sei aber kein Waldkraiburger Problem, so Lechner. Wenn man sich umhöre, hätten nur wenige Freibäder Rekorde erzielen können.
Das Freizeitverhalten hat sich geändert
Das hat aus seiner Sicht zwei wesentliche Ursachen: Dieser Sommer war zu lange zu heiß. „Da sind die Leute abgebadet“, beschreibt es „Waldbad-Chef“ Michael Spierling. Zudem habe sich das Freizeitverhalten geändert und viele Menschen mittlerweile einen eigenen Pool im Garten, so Lechner weiter. Das gelte auch für die Jugendlichen, für die früher das Waldbad ein Treffpunkt gewesen sei. „Die kommunizieren heute mit dem Smartphone“, meint Lechner.
Am Sonntag ist Schluss im Waldbad. Allerdings nur für diese Saison, das betont Herbert Lechner, Geschäftsführer der Stadtwerke. Ab 18. Mai 2019 wird das Waldbad wieder seinen Betrieb aufnehmen; mit allen Becken, so Lechner.
Wenn das Waldbad seine Pforten schließt, heißt das nicht, dass Michael Spierling und seine Mitarbeiter nichts mehr zu tun haben werden. Sie müssen in den nächsten Wochen und Monaten das Waldbad winterfest machen. Das bedeutet, die Pumpen und Filter müssen gespült und alles gereinigt werden. Die Filter, das sind fünf rund vier Meter hohe Stahlbehälter, die mit unterschiedlichen Sandschichten und einem Kohlefilter ausgestattet sind, werden rund drei bis viermal pro Woche rückgespült. Die Rückstände werden dann in die Kanalisation geleitet. Nach rund zehn Jahren sind die Filter so weit verbraucht, dass sie ausgetauscht werden müssen.
Winterfest ist das Waldbad ab Dezember
Alle Rohrleitungen werden zudem entleert und das Wasser in den vier Becken ein bisschen abgelassen. Zudem kommt ein Überwinterungsmittel in die Becken. „Das Wasser in den Becken bildet einen natürlichen Schutz im Winter“, erläutert Michael Spierling. Dazu werden an den Beckenrändern Eisdruckpolster angebracht, damit die Becken nicht beschädigt werden.
Dazu kommen natürlich auch umfassende Reinigungs- und Sanierungsarbeiten im gesamten Waldbad. Dazu gehören auch das Einsammeln und Einlagern von Fundsachen, die im Waldbad liegengeblieben sind. „Rund sieben Waschkörbe haben wir am Ende der Saison jedes Jahr“, so Spierling. Das geht von Handtüchern über Badehosen und -anzüge bis hin zu Klamotten, Schuhen und Ähnlichem. „Manchmal fragt man sich, wie die Leute heimkommen“, wundert sich Spierling. „Die Arbeiten gehen bis Dezember“, so Michael Spierling. Auch weil ein Teil der Waldbad-Mitarbeiter nach der Schließung bereits damit beschäftigt ist, die Schulschwimmhalle wieder zu entstauben und die Eishalle für die neue Eissaison vorzubereiten.