Gars – Eine große Trauergemeinde nahm Abschied von Benno Kebinger, der im Alter von 91 Jahren verstorben ist. Den Trauergottesdienst hielt Pater Edmund Hipp, Würzburg, für die musikalische Gestaltung sorgten ein Bläser- und ein Vokalensemble, jeweils unter Mitwirkung von Familienmitgliedern, sowie die Chorgemeinschaft Mariä Himmelfahrt.
Benno Kebinger wurde am 18. Februar 1926 in Höfen auf dem „Stoinerhof“ geboren. Er wuchs mit einem Bruder und zwei Schwestern auf, besuchte die Volksschule und absolvierte eine Lehre als Elektriker bei der Firma Hundschell in Haag. Im Jahr 1944, drei Tage nach seinem 18. Geburtstag, wurde er zur Marine nach Wilhelmshaven einberufen und war bis zum Kriegsende in Lettland stationiert. Nach russischer Kriegsgefangenschaft konnte er erst im März 1949 in die Heimat zurückkehren. In der Gefangenschaft, in den Erfahrungen von Entbehrung und Hunger, war bei Benno Kebinger die Überzeugung gereift, dass man die Lebensgrundlagen schützen und sorgsam mit Lebensmitteln umgehen müsse.
Von 1950 an arbeitete er als Installateur und Montageleiter auf Großbaustellen in München. Die Meisterprüfung legte er 1957 ab und gründete dann ein Elektrogeschäft in Gars. 1962 lernte er in München seine Frau Johanna, geborene Kammerloher, kennen. Im Jahr darauf wurde geheiratet und 1965 zog die Familie, mittlerweile um die beiden Söhne Martin und Christof gewachsen, ins eigene Haus in der Nelkenstraße im Gartenfeld. Auch der Firmensitz wurde dorthin verlegt. Hier baute Benno Kebinger auch den Betrieb als sein Lebenswerk auf und bildete bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand zahlreiche Lehrlinge aus. Nach Übergabe des Betriebes an den Sohn Christof zog er mit Frau Johanna in die Tulpenstraße um. So hatten die Großeltern ihre drei Enkelkinder immer in der Nähe und konnten sich um sie kümmern, was ihnen große Freude bereitete. Besonders genossen sie, wenn die drei bei Festen wie Weihnachten oder Geburtstagen „musikalisch aufgespielt“ haben, so vermerkte Benno Kebinger in einem selbst verfassten Lebenslauf.
Benno Kebinger war ein geachteter und geschätzter Handwerksmeister und Mitbürger. Große Freude hatte er immer an Blumen, mit denen er gerne auch Haus und Wohnung schmückte. Ein besonderes Hobby von Benno und Johanna war neben der Pflege eines großen Gartens das Reisen.
Freunde sagten Benno Kebinger eine Kämpfernatur nach: So überwand er Krankheiten in aktiver Auseinandersetzung und erreichte sein hohes Alter. Auch als seine körperlichen Kräfte spürbar nachließen, wollte er partout das Krankenhaus nicht aufsuchen. Erst kurz vor seinem Tod kam er in das Krankenhaus Haag, wo er schließlich friedlich einschlafen durfte.
Besonders anrührend: Weil sich der Familienvater und Großvater die Gestaltung der Weihnachtsfeier für die Familie mit Christbaum, Kripperl, Geschenken und Lebkuchen immer besonders angelegen sein ließ, wurden den Gästen des Trauermahls „posthum“ und in seinem Sinne Lebkuchen gereicht. mün