Musikverein schnaitsee

Ein wunderbares Adventskonzert

von Redaktion

Ein wunderbares Adventskonzert bot der Musikverein in Schnaitsee unter dem Titel „Macht hoch die Tür“ – musikalisch und sozial gemeint. Denn: Der Erlös fließt in einen Schnaitseer Sozialfonds.

Schnaitsee – Die Schnaitseer Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ konnte die Besucher des Adventskonzerts des Musikvereins kaum fassen. Viele ergatterten nur noch einen Stehplatz im Rückraum der Kirche. Und es brauchte keiner der Gäste sein Kommen zu bereuen. Die Musiker präsentierten wundervolle Melodien und Lieder im Advent.

Pfarrer Georg Schinagl bereicherte das Konzert mit passenden Zwischentönen, die alle an die Bedeutung dieser Zeit vor der Geburt Christi hinwiesen. Er nannte das zaghafte Licht zu Beginn des Advents, das immer stärker wird und alles Finstere vertreibt. „So wie dieses Licht die Finsternis, so soll auch die Liebe den Hass auf der Welt besiegen.“ Dazu appellierte er für den Frieden auf der Welt „der bei uns im Kleinen anfängt. Wir sollen auch die Not des anderen sehen und rechtzeitig helfen“, forderte er auf. Zum Schluss zitierte der Pfarrer die Geschichte von Leo Tolstoi „Der König, der Gott sehen wollte“ – mit der Moral der Geschichte: „Suche und sehe mit anderen Augen.“

Eingangs hatte der Vorsitzende Wolfgang Kinzner darauf hingewiesen, dass der Erlös aus den Spenden zu einem Teil der Nachwuchsarbeit und zum anderen Teil dem Sozialfonds der Gemeinde zugute kommen soll. „Im Gespräch mit Rosi Schönhuber von der Verwaltung wurde ich auf ein Unterstützungsprojekt für eine Schnaitseer Familie aufmerksam gemacht. Sie braucht für ihr schwerbehindertes Kind ein Spezialauto zum Besuch bei Ärzten und anderen Stellen. Dafür wollen wir heute die Spenden verwenden.“

Das musikalische Programm eröffnete die junge Bläserklasse unter der Leitung von Rupert Schmidhuber. Mit „Die Hirten auf dem Feld“ von Schmidhuber, der mehrere Stücke des Konzerts selber geschrieben hatte, zeigten die jungen Musiker ganz ohne Nervosität vor so vielen Zuhörern, wie gut sie ihre Instrumente und das Zusammenspiel beherrschen. Für besondere Momente sorgte Franz Sax mit seiner diatonischen Ziach. Er bewies eindrucksvoll, dass auch mit diesem Instrument einfühlsame Melodien zu spielen sind. Viele Zuschauer nannten nach dem Konzert die beiden Stücke „Menuett“ von Mozart und „Am Grundlsee“ nach einer Bearbeitung von Sax als Glanzpunkte. Ebenso war auch das Stück von Rupert Schmidhuber „Eilts herbei und seht den Stern“ ein weiterer Höhepunkt. Aber welche Höhepunkte sollten überhaupt genannt werden, wenn an diesem Nachmittag ausschließlich Höhepunkte in der Pfarrkirche präsentiert wurden? Dabei zeigte sich Schmidhuber stolz, dass alle teilnehmenden Gruppierungen ausschließlich aus Musikern der Musikkapelle bestanden. Dazu gehörten die „Laubenbläser“, die zudem ihre Gesangskünste beim „Auf, auf, ihr Hirten in dem Feld“ bewiesen, das Klarinettenquartett, das Holzbläser-Ensemble, das Bläserquintett und das Vokalensemble. Letzteres sorgte fast am Ende des Konzerts noch einmal mit dem „Abendlied“ von Rheinberger für ein weiteres Hörerlebnis.

Emotionale Höhepunkte waren die Lieder, bei denen alle Gäste die Pfarrkirche mit ihren vielen Stimmen voll erklingen ließen. Das war schon beim „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ der Fall, aber natürlich ganz besonders beim abschließenden „Andachtsjodler“, den auch wieder Schmidhuber perfekt bearbeitet hatte. So erfüllt, fühlten sich alle Besucher für das Motto des Nachmittags bereit: „Komm, du Heiland der Welt“.

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