Rott – Für Bürgermeister Marinus Schaber ist die Richtung klar: „Ich will nun endlich konkrete Fortschritte sehen, um abzuklären, ob das Bauprojekt verwirklicht wird oder nicht. Meine Amtszeit läuft 2020 ab, und wenn wir bis Oktober keinen gangbaren Kompromiss finden, dann ziehe ich mich von diesem Vorhaben zurück.“
Das Ergebnis des Gesprächs stellte nun Stadtplaner und Regierungsbaumeister Stefan Strohmayr vom Augsburger Planungsbüro „GSU“ dem Gemeinderat vor: „Wir wollen in den Gesamtentwurf eine neue städtebauliche Qualität hereinbringen.“
Der neue Plan sieht im Wesentlichen vor, dass die Wohnungen auf dem Discounter-Dach in drei Teilen angeordnet werden sollen, damit das Gebäude nicht zu massiv wirkt. Die Höhe soll zwei Stockwerke nicht überschreiten. Neben dem Discounter samt sozial geförderten Wohnungen sollen drei Wohnblöcke entstehen, die zwei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss umfassen.
In Meiling, so Schaber und Planer Strohmayr, werde kein alleinstehender Discounter entstehen, da dies einen heute nicht mehr vertretbaren Flächenverbrauch bedeute. Deshalb müsse man sowohl in die Tiefe bauen – Stichwort Tiefgaragen – als auch in die Höhe. Denkbar seien also auch zweistöckige Wohngebäude auf dem Discounter-Dach. Insgesamt soll das Projekt ein ansprechendes „Gesicht“ von der Einfahrt her bekommen, mit Außenterrassen und üppigen Grünanlagen.
Der Präsentation folgte eine sehr engagierte Aussprache, wobei zum einen die Gliederung der Dachgebäude begrüßt, zum anderen aber die Höhenentwicklung sehr skeptisch gesehen wird. Carola Kahles und Bürgermeister Franz Riedl befanden die drei Wohngebäude südlich des Marktes als zu hoch. Dem hielt Schaber entgegen, dass der Flächenverbrauch unbedingt gestoppt werden müsse und hier gangbare Kompromisse notwendig seien. Christoph Sewald und Hans Senega hießen indes drei Wohngebäude mit zwei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss gut. Luise Saller und Konrad Heinzl plädierten generell dafür, die Wohngebäude niedriger und nicht so dominant zu planen: „Das werden riesige Häuser!“
Hans Gilg macht
sich Sorgen um den Dorfcharakter
Sebastian Mühlhuber sagte, er sei schon immer der Meinung gewesen, dass man das ganze Projekt nicht brauche, er befand die vorliegende Planung aber gefälliger als die Varianten zuvor. Dem hielt Fredi Zimpel entgegen, dass Rott unbedingt einen Discounter haben müsse. Man könne jetzt schon feststellen, dass viele Rotter Bürger zum Einkaufen zum Discounter in Griesstätt fahren.
Hans Gilg machte sich Sorgen um die Wahrung des Meilinger Dorfcharakters, Franz Ametsbichler befürchtete einen zu großen Siedlungsschub durch die Planung von zu vielen Wohnungen. Er und Max Zangerl sahen das Bauprojekt als einen Fremdkörper an, der den dörflichen Charakter Meilings zerstöre. Man habe doch im Gemeinderat schon vor längerer Zeit eine kleinere Variante beschlossen. So bestehe wohl noch erheblicher Gesprächsbedarf bei den nächsten Planungsschritten.