Warten am Bahngleis

von Redaktion

Bürgerversammlung Reitmehring Verbesserungen in Sicht – dauern aber noch

Wasserburg-Reitmehring – Die Reitmehringer brauchen in vielen Dingen Geduld. Denn zahlreiche Projekte, die bereits ihre Schatten voraus werfen, befinden sich derzeit in der Warteschleife. Das zeigte sich bei der Bürgerversammlung in der Schule.

Das größte Projekt für die Reitmehringer ist in Zukunft die Neugestaltung des Bahnübergangs. Weil die B304 eine Bundesstraße ist, ist die Bundesrepublik Deutschland mit dem zuständigen Straßenbauamt die planende Stelle. Vorgesehen ist eine Trasse, die östlich von Staudham beginnt, die Bahngleise mit einer Brücke überquert, in einen Tunnel-Trog mündet und Reitmehring bis etwa zur Bürgermeister Schmid-Straße unterquert. Die innerörtlichen Straßen, also die Megglestraße, Bahnhofstraße, der Zettlweg und die Bürgermeister-Schmid-Straße, werden über ein Rampensystem und einen Kreisverkehr an die neue B304 angebunden.

Aktuell läuft das Planfeststellungsverfahren. Bei einem Erörterungstermin im Januar hat die Stadt Wasserburg zahlreiche Einwände, unter anderem zum Thema Lärm, eingebracht. Eine weitere Herausforderung für die Behörde ist der Kiebitz, eine bedrohte Vogelart im Staudhamer Feld, für den man genügend Ausgleichsflächen schaffen muss. Noch ist man bei der Regierung mit der Bearbeitung der Einwände beschäftigt. „Mir wäre es ja Recht, wenn es morgen losgehen würde“, betonte Wasserburgs Bürgermeister Michael Kölbl. Immerhin beschäftige ihn das Vorhaben schon, seit er Bürgermeister sei. Er hoffe daher auf einen baldigen Planfeststellungsbeschluss.

Auf einem guten Weg ist man beim Filzenexpress. Eine stündliche Verbindung nach München und eine Anbindung an das MVV-Netz sind ja bereits geschafft. Jetzt hofft man auf eine Elektrifizierung der Strecke. Der Freistaat und die Südostbayernbahn haben eine Finanzierungsvereinbarung für die Planung getroffen, der Bau von Oberleitungen und Bahnsteigerhöhungen sind bis 2026 vorgesehen. Kosten für den Bund: rund 22 Millionen Euro. Klar ist aber für den Bürgermeister: „Diese Express-S-Bahn, oder wie man sie dann auch nennen mag, muss auf alle Fälle schneller sein als die jetzige Verbindung.“

Einen laut Kölbl „traurigen Schwung“ gab es in Sachen Bahnübergang und Fußweg Viehhausen. Nach einem weiteren tödlichen Unfall an dem unbeschrankten Bahngleis hatte der Bürgermeister ein Gespräch mit der Südostbayernbahn, die nun eine Beschrankung plant. Allerdings lasse sich diese nur gemeinsam mit den Übergängen Au und Kumpfmühl/Roßhart in Edling realisieren. Im Planfeststellungsverfahren rechne man kaum mit Einwänden, so Kölbl, immerhin wolle ja jeder die Schranke. Daher hofft man auf eine baldmöglichste Umsetzung, voraussichtlich 2021/2020. An dieses Vorhaben will die Stadt nun die Planungen des Geh- und Radweges, den sich die Anwohner insbesondere für eine bessere Schulwegsicherheit schon lange wünschen, anpassen. Problematisch seien seit Jahren die Verhandlungen mit einigen Grundeigentümern. „Die können sich nur schwer lösen“, so der Bürgermeister.

Die größte Baustelle im Stadtgebiet auf viele Jahre liegt direkt an der Grenze zu Reitmehring: In Gabersee entsteht der gemeinsame Klinik-Neubau von Romed-Klinik, betrieben von Stadt und Landkreis Rosenheim, und kbo-Inn-Salzach-Klinikum, betrieben vom Bezirk Oberbayern. Eine gute Sache für Wasserburg, findet der Bürgermeister. „Denn damit sichern wir den Klinik-Standort auf Jahrzehnte!“

Verkehrsthemen im Mittelpunkt

Die können sich nur schwer lösen.

Michael Kölbl

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