Vielseitig und mit Perspektive: Chance für Menschen mit Handicaps

von Redaktion

Metallabteilung in den Werkstätten der Stiftung Attl feiert das 40-jährige Bestehen

Wasserburg – Noch in der Alten Mühle entstand vor 40 Jahren die Metallabteilung der Inntal-Werkstätten. Zur Feier zum runden Geburtstag kamen auch die früheren Werkstättenleiter Helmut Allgeier und Fredi Heitauer. Mit dem Bereichsleiter Technik und Fertigung, Franz Axthammer, und Abteilungsleiter Konrad Maier erinnern sie sich an die Anfänge der Abteilung.

Geboren wurde die Metallabteilung, als der damalige Werkstättenleiter Helmut Allgeier nach neuen Aufträgen für die Inntal-Werkstätten suchte. So fragte er 1979 bei der Firma Schechtl in Edling nach, ob Betreute für das Unternehmen etwas fertigen könnten. Die Firma sagte ihre Unterstützung zum Start zu. „Ohne die Anleitung von Schechtl hätten wir diesen Schritt gar nicht gewagt“, sagt Allgeier. Noch heute ist die Firma einer der wichtigsten Kunden.

Mit etwa sieben Betreuten fing der damalige Gruppenleiter Peter Steinbeiß in der Alten Mühle die Produktion an. Erst, als die Abteilung 1986 ins neue Werkstattgebäude umzog, eröffneten sich neue Möglichkeiten. „In der Metallabteilung arbeiteten damals die Beschäftigten, die als Leistungsträger in der Werkstätte galten“, so der frühere Werkstättenleiter Fredi Heitauer. Einige schafften sogar den Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt.

Mit dem Neubau erfuhr die Metallabteilung einen Schub. „Plötzlich hatten wir größere Fertigungshallen, wo endlich unsere erste CNC-Maschine genug Platz hatte. Und damit ging es mit den Aufträgen voran“, so Heitauer.

Pädagogische Arbeit nach wie vor wichtig

Die Firma Heidenhain aus Traunreut kam in dieser Zeit zu den Auftraggebern hinzu. „Dieses Unternehmen hatte einen sehr hohen Anspruch an die Qualität, wodurch wir uns wiederum weiterentwickeln konnten“, erklärt Bereichsleiter Franz Axthammer. „Aber Heidenhain hat uns auch die Zeit gelassen, dass wir uns auf den Bedarf einstellen konnten.“ Heute zählt die Firma immer noch zu den wichtigsten Auftraggebern.

Als dann 1990 die Schreinerei nach Rott umzog und die Metaller diese Flächen in den Attler Werkstätten übernahmen, konnten sie die langersehnte Dreherei endlich verwirklichen. „Heute haben wir neun große CNC-Maschinen, mit denen wir ganz gut aufgestellt sind“, erklärt Konrad Maier. Er leitet die Abteilung seit 2004. Ein Schwerpunkt ist die Zerspanung, wobei in Attl vor allem die pädagogische Arbeit wichtig ist: „Unser Hauptauftrag ist die Betreuung und Anleitung unserer Beschäftigten beim Drehen, Bohren und Fräsen.“ Mit der Metallabteilung schuf Helmut Allgeier nachhaltig Arbeitsplätze für mittlerweile 22 Beschäftigte und sieben Mitarbeiter. „Mittlerweile arbeiten wir mit knapp 35 Auftragsfirmen zusammen“, so Abteilungsleiter Maier. „Die Mitarbeiter haben eine Metallausbildung, einige auch eine pädagogische Zusatzausbildung.“ Wichtig sind hier die technischen Fähigkeiten, um die Maschinen programmieren zu können. „Sauber machen, Teile in die Maschine einlegen, die Maschine starten, Teile herausnehmen, entgraten und nachmessen übernehmen dann die Beschäftigten.“

In der Vergangenheit bewältigte die Metallabteilung immer wieder Aufträge, die sie an ihre Grenzen brachte. Aber auch das tägliche Geschäft ist eine Herausforderung. „Die Anforderung an die Teile ist deutlich gestiegen“, sagt Konrad Maier. „Manchen Firmen ist auch der soziale Aspekt wichtig. Aber mit Qualität, Termin und Preis müssen wir trotzdem mit anderen Anbietern mithalten können.“

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