Muss ein Narbenbruch operiert werden?

von Redaktion

Offenbar liegt 1,5 Jahre nach der offen-chirurgischen Entfernung der Gebärmutter eine postoperative Narbenhernie vor. Ungewöhnlich ist, dass diese bei Schnittführung im Unter- und Mittelbauch für Schmerzen unter dem rechten Rippenbogen verantwortlich sein soll. Insofern muss aus dem durchgeführten MRT ganz sicher hervorgehen, dass es im Bereich von Gallenblase, Gallenwegen und Bauchspeicheldrüse keine anderweitigen Schmerzursachen gibt. Wenn die Narbenhernie als einzige Schmerzursache in Betracht kommt, kann ihre operative Sanierung erwogen werden. Dafür sollten sich jedoch Bauchorgane oder Teile von ihnen (z.B. eine Darmschlinge) in der Hernie verfangen haben und dort aufgrund von Behinderung der Darmpassage oder Durchblutungsstörung zu Schmerzen führen, häufig vergesellschaftet mit Fieber und erhöhten Entzündungswerten im Blut. Häufig führen Narbenhernien nur zu kurzfristigen, rasch nachlassenden Symptomen und müssen dann nicht zwingend operiert werden. Gelegentlich ist auch eine einfache Maßnahme wie die manuelle Reposition durch den Chirurgen erfolgreich. Die operative Sanierung der Narbenhernie hat ein relevantes Rezidivrisiko. Eine sorgfältige Abwägung kann nur zwischen Ihnen und einem erfahrenen Chirurgen erfolgen.

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