Akademieklasse präsentiert im Ganserhaus Experimentarbeiten

von Redaktion

Vernissage der Ausstellung „solitary/solidary“ ist gut besucht – Studierende zeigen Werke auf allen Geschossen

Wasserburg – Der Wasserburger Arbeitskreis (AK) 68 machte das vereinseigene Ganserhaus in der Schmidzeile 8 zu einem Experimentierfeld: Mit Vernissage und Gesprächsrunde am Folgetag wurde eine Ausstellung eröffnet, die es mit einer solchen Struktur im Ganserhaus niemals zuvor gegeben hat. Die noch bis Sonntag, 12. März, jeweils von Donnerstag bis Sonntag von 13 bis 18 Uhr geöffnete Ausstellung mit dem Titel „solitary/solidary“ ist eine gemeinschaftliche, sich fortwährend weiterentwickelnde Arbeit von 16 Studierenden der Akademie der Bildenden Künste München. Das dortige Studium ist in Klassenverbänden organisiert. Eine dieser 25 Klassen wird von Professor Katharina Gaenssler geleitet. Ihre Klasse hat nun das Ganserhaus in eine Studienwerkstätte verwandelt – vom Keller bis unter das Dach, auf fünf Ebenen.

Gaenssler war durch die aus Wasserburg stammende Josefine Pytlik, eine Studierende ihrer Klasse, auf das Ganserhaus aufmerksam geworden. Es entwickelte sich in Zusammenarbeit mit Katrin Meindl, der Vorsitzenden des AK68, ein besonderes Ausstellungsprojekt.

Seit dem Herbst befasste sich die Klasse mit dem Ganserhaus. Für jeden Raum wurde eine ortsspezifische Arbeit geschaffen.

Mira Schienagel befasst sich mit der von Baggerschaufeln freigelegten Grabstätte des „Fletzi“. Die Installation trägt den Titel „Endlich ist mein Bett fertig, gezeichnet Fletzi“.

Eduardo Palomares bezieht seine Installation von tiefschwarzen, mit gleißend weißen Salzkrusten überzogenen Keramikgefäßen und organischen Fundstücken aus Gewässern auf den nahegelegenen Inn. Die Arbeit zu den Überlegungen des Künstlers zum Wasserkreislauf der Natur trägt den Titel „Inn‘s Wasser, now“.

Einen gänzlich anderen Weg geht Jokbas Griška, ein aus Vilnius (Litauen) stammender Studierender: Er umschließt mittels einer semitransparenten Plastikfolie Raum im Ganserhaus. Mit dem Titel „confinement“ (Gefangenschaft) verweist er auf das Gefühl, von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen zu werden.

Zahra Ghadimian stammt aus dem Iran. Sie reflektiert das politische Geschehen in ihrem Heimatland: An der Wand angebrachte Spiegel brechen und vervielfältigen Videoprojektionen.

Im Keller des Ganserhauses wurde Esther Abdelghani von den dortigen Resten einer Natursteinmauer zu einem auf den Boden projizierten Video inspiriert. Es trägt den Titel „Die Unmöglichkeit der Bewegung“.

Die Studierenden KIMO, der aus Südkorea stammt, und Igor Vrdoljak werden bis zum Ausstellungsende vor Ort im Ganserhaus weiterarbeiten und so die Ausstellung nach und nach verändern. Sie stehen für Fragen zur Verfügung.

An den Sonntagen 5. und 12. März bietet der AK68 jeweils um 11.30 Uhr etwa 75 Minuten dauernde Führungen an. Das Entgelt beträgt sieben Euro. Zusätzliche Führungen können unter Telefon 0171/4103719 vereinbart werden.

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