Gars – Kaum eingeweiht, schon ist die Wasserpumpe am Garser Spielplatz wieder abgestellt. Grund dafür: Jemand hat schwere Steine auf die Pumpe gelegt, damit sie durchgängig läuft. Bürgermeister Robert Otter ärgert sich sehr darüber. Er vermutet, dass Kinder oder Jugendliche sich dort zu schaffen gemacht haben. Laut dem Rathauschef seien auf diesen Weise über 96 Kubikmeter Wasser verschwendet worden. „96000 Liter Wasser, das braucht ein Haushalt das ganze Jahr nicht“, klagt der Bürgermeister.
Der Spielplatz wurde erst im Juli feierlich eröffnet: Es entstand eine Erlebnislandschaft mit Klettertürmen, Wackelbrücke, eine Spielzeugbox mit Sandspielzeug und Bällen, die sich jeder für das Spielen ausleihen darf – und ein Wasserlauf, der im Sandkasten für die Kleinsten mündet. Dieser Wasserlauf ist jetzt buchstäblich versiegt.
Die Gemeinde überlegt momentan, wie die Wasserpumpe wieder in Betrieb genommen werden kann, ohne dass ständig Wasser verschwendet wird. „Es wäre wahrscheinlich besser, wir hätten eine Anlage, die per Hand gepumpt werden muss“, meint Otter.
Besonders traurig auch für alle, die den Spielplatz mit aufgebaut haben. Bereits im März 2022 konnten Kinder und Jugendliche in einem „Kick-off-Treffen“ im Rathaus Wünsche und Ideen äußern, wie der neue Spielplatz aussehen soll. Das ganze Jahr hindurch werkelten die Kinder, Eltern und Bürger daran.
Mit dabei auch Julia Rottluff, Verwaltungsangestellte in Gars, mit ihrem Ehemann Daniel. „Wir haben jedes Mal mitgeholfen, wenn wieder ein Treffen war“, berichtet die Garserin. „Wir haben selbst zwei Kinder, die den Spielplatz gerne nutzen. Besonders über die Wasserpumpe freuen sich die Kids. Ein bisschen was zum Pritscheln im Sommer. Der gesamte Platz ist wirklich ein tolles Projekt“, sagt sie.
Ihre Tochter Leonie hat ebenfalls mit angepackt und durfte dem Papa mit dem Akkubohrer zur Hand gehen. „Umso schlimmer und trauriger, dass all die reingesteckte Arbeit und Zeit nicht von allen geschätzt wird“, sagt die Mutter. „Das ist wirklich ärgerlich und enttäuschend“.
Das sieht Stefan Asenbeck genauso. Er war mit seiner Firma „Kreativo“ bei dem Projekt federführend dabei. Er finde es sehr schade, dass die Pumpe abgestellt und der Wasserspielplatz somit trocken gelegt werden musste. „Es gibt leider immer welche, die sich selbst ins Knie schießen“, sagt er. Ob es mutwillig passiert sei oder ob Kinder möglicherweise die Steine bloß vergessen hätten, könne er nicht sagen. Trotzdem sei es sehr „ärgerlich“. Er werde versuchen, in den kommenden Tagen eine Alternative zu finden.
Er kann sich eine Pumpe vorstellen, die nicht dauernd laufe, sondern jedes Mal neu hinuntergedrückt werden muss, damit Wasser kommt. Er werde sich dazu mit einem Fachmann in Verbindung setzen, so Asenbeck. Es könne also sein, dass die neue Anlage schnell installiert werde, möglicherweise dauere es aber. „Je nachdem, wie aufwendig es ist und wie die technischen Voraussetzungen sind“, erklärt Asenbeck.