Fünf Generationen mit Post versorgt

von Redaktion

Porträt der Woche Maitenbeths Briefträger Karl Stiglmeier geht in Rente

Maitenbeth – 50 Jahre tat Karl Stiglmeier seinen Dienst für die Maitenbether. Jeden Tag trug er ihre Post aus. Nun ist er in den Ruhestand eingetreten. Auf die Frage, wie ihm denn das Rentnerdasein so gefalle, antwortete Stiglmeier ganz spontan: „Ehrlich gesagt, gar nicht! Mir fehlen einfach meine Arbeitskollegen und der regelmäßige Kontakt und Umgang mit den Leuten. Wir hatten immer ein gutes Arbeitsklima und ich bin mit allen Leuten bestens ausgekommen“.

Geboren in Berg
bei Kirchdorf

Stiglmeier wurde am 3. September 1958 in Berg bei Kirchdorf geboren und ist dort auch aufgewachsen. Zur Schule gegangen ist er zunächst in Kirchdorf, später in Haag.

1973 hat er bei der Post in Wasserburg eine Lehre begonnen. Ab April 1976 ist er zuerst beim Bahnpostamt München und ab Oktober bei der Luftpostleitstelle am Flughafen Riem tätig gewesen. Dort hat er nach dem Ableisten seines Wehrdienstes 1979 auch wieder angefangen.

1986 festen
Dienstposten erhalten

Ab 1983 war er dann im Landkreis Wasserburg in Vogtareuth, Wasserburg, Rott, Albaching, Maitenbeth und Haag als Zusteller eingesetzt, ehe er dann 1986 einen festen Dienstposten in Maitenbeth erhielt. Nach 50 Dienstjahren, davon fast 40 in Maitenbeth, ist er jetzt zum 1. Oktober 2023 in den verdienten Ruhestand versetzt worden. „Wenn ich so zurückschaue, habe ich alles richtig gemacht, ich habe keinen einzigen Tag bei der Post bereut“, erzählt er. „Zweimal bin ich von einem Hund gebissen worden und zweimal mit meinem Auto im Winter steckengeblieben. Einmal hat mich der Kirchmeier Schorsch von Niesberg rausgezogen, einmal der Wimmer Sepp von Strass“, erinnert er sich amüsiert. „Mit der Zeit habe ich in Maitenbeth jedes Haus und jede Adresse gekannt. Bei den Fischbergers in Marsmeier habe ich sogar fünf Generationen mit Post versorgt. Am Anfang war ich noch zusammen mit dem Hartl Mayer und der Marianne Schwaiger mit dem Radl unterwegs, später dann mit dem Auto. Oftmals habe ich dann beim Wirt in Brandstätt ein Mittagessen bekommen. Einmal musste ich auf meiner Tour sogar den Hausern Toni versorgen, der einen Schlaganfall erlitten hatte“, erinnert sich Stiglmeier.

In Albaching
gebaut

1986 hat er sich in Albaching ein Haus gebaut. 1988 hat er geheiratet und konnte pünktlich an seinem Hochzeitstag auch in das neue Eigenheim einziehen. Die Trauung war in Albaching, die Hochzeitsfeier in Moosham. Zwei mittlerweile erwachsene Söhne sind zur Welt gekommen. Im Juni 2020 ist seine Frau Hildegard an einem Krebsleiden verstorben, was ihn sehr mitgenommen hat. „Seit dem Tod meiner Frau ist alles anders geworden, wir hätten noch so viele gemeinsame Pläne gehabt“, bedauert Stiglmeier. Jetzt in seinem Ruhestand verbringt er viel Zeit in Haus und Garten. „Damit bin ich voll ausgelastet, für andere Hobbys bleibt da wenig Zeit. Früher war ich bei den Pistolenschützen in Moosham aktiv und wir haben es dort bis in die Oberbayernliga geschafft. Ab und zu unternehme ich eine Fahrt auf meinem Motorrad und ich singe seit 30 Jahren im Albachinger Kirchenchor“, erzählt er.

Ein besonderes Anliegen ist ihm ein Dank an alle Maitenbether für die immer gute und freundschaftliche Zusammenarbeit.

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