Radwege und Unterkunft treiben Bürger um

von Redaktion

Versammlung beim Kirchenwirt in Rechtmehring – Keine neuen Gewerbegebiete

Rechtmehring – Einige Wortmeldungen gab es bei der jüngsten Bürgerversammlung beim Kirchenwirt, die von etwa 100 Bürgern besucht wurde. So wurde ein Radweg von Holzkram nach Freimehring angeregt. Sebastian Linner meinte, es gebe hier keine konkreten Überlegungen. Zudem benötige so ein Radweg eine Breite von circa zwei Metern. Dazu müsse zwischen Straße und Radweg ein Grünstreifen von 2,5 Metern liegen. Und das sei auch eine Frage des Grunderwerbes.

Keine Diskussion
zu Umgehungsstraße

Den von der Gemeinde Albaching beschlossenen Radweg von Berg nach Furth bis an die Gemeindegrenze thematisierte ein anderer Bürger besonders in Bezug auf Grunderwerb und Grundstücksverbrauch. Linner meinte, bis Freimehring würde dieser nicht weitergebaut, da unter anderem Grund verbaut würde und es am Grunderwerb scheitere. Bürgermeister Linner meinte auf die Grundstücksfrage in Bezug auf den Radweg, „das darfst du mir glauben, dass ich nachgefragt habe.“ Gleichzeitig bezog sich die Wortmeldung auf die geplante Umgehungsstraße, ob denn hier kein Grund verbaut würde. Zum Thema der Umgehungsstraße kündigte Linner an, dass er in dieser Bürgerversammlung keine Diskussion zulasse und verwies auf einen noch nicht fixierten Extra-Termin nach Ostern zu diesem Thema.

Wie es mit einem Briefkasten im Kernort Rechtmehring aussehe, da beim ehemaligen mittlerweile abgerissenen Postwirt dieser eben nicht mehr sein kann. „Wir haben bei der Post nachgefragt, aber bisher keine Antwort bekommen“, meinte er. „Aber wir fragen nochmal nach.“

Ein Bürger hinterfragte die geplante Migranten-Unterbringung in Freimehring. Linner erläuterte, dass der Landkreis die Gemeinden aufgefordert habe, sich um etwaige Unterbringungsmöglichkeiten zu kümmern. Da sei man froh, dass man ein Haus für rund 20 Personen in Freimehring gefunden habe, mit etwa 250 Quadratmetern Wohnfläche. Wie denn die Berechnung zustande kam und ob man einen Einfluss habe, wer komme, fragte der besorgte Bürger. Woraufhin Linner erläuterte, die Anzahl habe er in etwa so überschlagen. Man könne hier grundsätzlich mehr Leute unterbringen als gewöhnlich und führte das Beispiel bei der Bundeswehr an, wo man ja auch in Stockbetten schlafe. Man habe nicht im Griff, wer komme. Linner berichtete von den Erfahrungen der ersten syrischen Familie und man hörte keine großen Probleme aus seinen Aussagen. Bei einer Frage ging es um das Gewerbegebiet, das man doch eher an die B15 verlegen solle, bevor man die eher kleineren Straßen im Ort noch mehr belaste. Linner führte die ortsnahen Arbeitsplätze als Grund aus. Derzeit arbeiten etwa 100 Mitarbeiter im Gewerbegebiet. Und finanziell ist es für die Gemeinde wichtig, er verwies auf die erheblichen Gewerbesteuereinnahmen. Zudem bestehe ein politisches und gesetzliches sogenanntes Anbinde-Gebot, das in etwa besage, dass man nur an bestehende Gewerbegebiete anbauen dürfe und keine neuen Gewerbegebiete „gründen“ dürfe. An der B15 gehe es auch um die Grundstücksfrage. Der bestehende Legehennenstall an der B15 sei als „Landwirtschaft“ gegründet worden und sei nun „Gewerbe“, weil der Gesetzgeber die ursprüngliche Grenze von maximal 40000 Hühnern deutlich gesenkt habe. Im Legehennenstall in Birkenhof seien 39900 Legehennen untergebracht. „Aber dann habe man doch ein Gewerbegebiet an der B 15“ war vom Publikum zu hören, wozu Bürgermeister Linner nicht darauf einging.

Am Rande erwähnte Linner noch, dass es auch eine Anfrage einer Schnellladestation für Elektro-Autos an der B15 gebe.

Um Radwege im Gewerbegebiet ging es bei der nächsten Frage. Die Straßen seien grundsätzlich breit genug, so Linner. Eine farbliche Kennzeichnung für Radwege könne er sich vorstellen, meinte Linner.

Rechtmehring soll lebenswert bleiben

Linner meinte, noch mehr Gewerbefläche werde es nicht werden, denn Rechtmehring solle ja noch lebenswert bleiben. Das Grundstück am Kreisverkehr habe die Gemeinde erworben und es gebe gewisse Planungen, die er hier noch nicht näher ausführen wolle. Diese Bürgerversammlung am 29. Februar war die letzte Veranstaltung des bisherigen Kirchenwirt-Pächters Roman Perez, der sich am Rednerpult mit emotionalen und sehr wertschätzenden Worten den Rechtmehringer Bürgern gegenüber verabschiedete.

Artikel 1 von 11