Wasserburg – Beim Festumzug des Frühlingsfests kam es am Mittwochabend zu einem Zwischenfall: Ein Mitglied der Feuerwehr Wasserburg wurde angefahren und leicht verletzt, teilt die Polizeiinspektion Wasserburg mit.
Drei Feuerwehrler waren mit der Absperrung der Rosenheimer Straße auf Höhe des Klosterwegs betraut, weshalb sich stadteinwärts ein Stau bildete. Ein 55-Jähriger aus Rott überholte mit seinem Pkw die wartende Fahrzeugschlange und fuhr bis zur Absperrung der Feuerwehr vor, so die Beamten. Dort hielt er auf die Absperrung zu und versuchte, die Feuerwehrler zu umfahren. Dabei stieß er mit der Front seines Wagens gegen das Knie eines 30-jährigen Feuerwehrmannes. Anschließend setzt er seine Fahrt einfach fort.
Zuvor überzog der 55-Jährige die drei noch mit seinem „kompletten Repertoire an Beleidigungen“, so die Polizei. Gegen den Rotter wurde ein Strafverfahren, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und unerlaubten Entfernens vom Unfallort eingeleitet. Er muss neben einer Geldstrafe mit dem Entzug seiner Fahrerlaubnis oder einem Fahrverbot rechnen, so die Beamten.
Timo Paul, Kommandant der Wasserburger Wehr, zeigt sich bestürzt über den Vorfall. Der Fahrer sei „sogar recht zügig“ an den wartenden Autos vorbeigefahren und habe dann versucht, sich bei den Feuerwehrlern vorbeizuschieben. Dabei habe er den Kameraden am Knie erwischt. Solche Vorkommnisse seien „leider keine Seltenheit“, bedauert Paul. Dass Mitglieder der Feuerwehr bei ihrem Dienst – etwa beim Absperren von Unfällen oder wie in diesem Fall für den Festumzug – beleidigt oder beschimpft würden, komme immer öfter vor, sagt er.
Paul, der seit zwei Jahren Kommandant ist und seit zwölf Jahren bei der Wehr, kennt noch einen weiteren Fall, in dem ein Mitglied aus der Mannschaft von einem Auto angefahren wurde.
Nach dem gestrigen Vorfall sind die Kameraden mit dem 30-jährigen Betroffenen ins Krankenhaus gefahren, „um alles abklären zu lassen“ und weitere Schäden auszuschließen. „Es ist in diesem Fall wie ein Arbeitsunfall zu handhaben, da muss alles dokumentiert werden“, erklärt er. Dem Kameraden gehe es „soweit gut“, trotzdem habe er im Lauf des Abends immer wieder über Schmerzen im Knie geklagt, so Paul. Zeugenhinweise nimmt die Polizeiinspektion Wasserburg unter Telefon 08071/91770 entgegen. Anja Leitner