Obertaufkirchen – Ein Meilenstein konnte erreicht werden bei den Sanierungsmaßnahmen der Kirche in Oberornau. Zuvor waren die Schäden zwar nicht sichtbar, doch es musste, schon aus Gründen der Sicherheit, umfassend saniert werden. Begonnen wurde mit dem Langhaus, das von innen instandgesetzt wurde. Als Nächstes war der Turm dran. Löcher in der Kirchturmzwiebel, die Lärchenschindeln morsch, undicht und vermost, die Stahlkonstruktion des Glockenstuhls geschwächt und korrodiert.
Zunächst wurde der Glockenstuhl erneuert. Nun sind die Außenarbeiten in Gang. Ein Gerüst verhüllt den Kirchturm, es ist mit einem Schutznetz umgeben und schützt die Fassade vor Regen. Inzwischen ist die komplette Turmspitze mit Lärchenschindeln neu eingedeckt. Die Kugel und das Kreuz wurden restauriert. Die Kugel ist neu vergoldet worden und das Kreuz in Schwarz lackiert. So sah beides vorher aus und deswegen blieb es so erhalten.
Im Unterschied zu vorher, enthält die Kugel nun, nach einem alten Brauch, eine Zeitkapsel, die Dokumente aus der Gegenwart für die Nachwelt erhält. Beim Abbau der Turmspitze war keine Zeitkapsel aufgetaucht, doch die Verantwortlichen hatten sich für die Fortsetzung des Brauchs aus dem Mittelalter entschieden. Mit dem Aufsetzen der goldenen Kugel und dem Kreuz endete eine lange Zeit von 15 Jahren, in denen der Kirchturm kein Kreuz trug. Mit einer feierlichen Weihe wurde das Aufsetzen der Turmspitze gekrönt. Bei strahlendem Wetter kletterte Pfarrer Thomas Barenth das Gerüst an der Außenfassade hinauf. Ihn begleiteten der Dritte Bürgermeister Andreas Lentner und der Schriftführer der Kirchenverwaltung Richard Schwarzenbeck. In luftiger Höhe, 30 Meter über dem Boden, sprach der Pfarrer zu rund 30 geladenen Gästen, die vor der Kirche auf dem Dorfplatz zusahen. Als die Turmspitze mit Kugel und Kreuz befestigt war, freute sich Pfarrer Barenth über „den Fingerzeig, der zum Himmel weist“ und erteilte seinen Segen.
„Ornau hat seine Spitze wieder und das Kreuz wacht wieder über den Ort“, sagte er abschließend. Unten, vor dem Dorfladen, sang Anna Maier andächtig „Näher mein Gott zu Dir“. Barenth sprach allen Beteiligten seinen Dank aus und Kirchenpfleger Georg Wieser gab einen Überblick über die beteiligten Gewerke.
Am Turm wird weiter gearbeitet. Im Innenbereich werden die Zwischenböden und die Treppe zum Glockenstuhl saniert. Die Zeiger der beiden Kirchturmuhren werden restauriert und neu vergoldet. Die Ziffernblätter sollen in Kürze abmontiert werden, damit die römischen Zahlen wieder aufgemalt werden können. Schließlich wird der Putz an der Turmfassade ausgebessert und eine neue Farbschicht aufgemalt.
Der nächste Meilenstein ist der Abbau des Gerüsts im August und bis zum Herbst soll alles fertig sein. Der Zeit- und Kostenplan konnte bisher eingehalten werden.sn