Die Kochlöffel sind schon vorbereitet

von Redaktion

Sie wird mit Spannung erwartet: die Wiedereröffnung des Bräustüberls in Au. Wann die ersten Schnitzel über die Theke wandern könnten.

Gars/Au – Am einen Ende werden die Kartoffeln geliefert, am anderen wird über die Halterung der Klobürsten diskutiert. Noch ist das Chaos im Bräustüberl in Au groß. „Aber es wird“, sagen sowohl Franz Linner, Geschäftsführer der Kongregation der Franziskanerinnen Au am Inn, als auch der neue Küchenchef Simon Seidl.

Im Moment besteht Seidls Job wohl eher aus Baustellenkoordination. Doch das soll sich noch im August ändern, dann wird der 24-Jährige seine wirkliche Tätigkeit als Koch der neuen alten Gastronomie antreten. Große Verantwortung, die dem Grünthaler allerdings nicht anzumerken ist. „Das kriegen wir schon“, sagt er lässig.

Die Erwartungen
sind groß

Dabei sind die Erwartungen groß, wie auch Linner erzählt. „Es ist unglaublich, wie viele Leute mich ansprechen oder auch vorbeifahren und schauen, ob wir schon geöffnet haben.

Seit 1993 hat das Bräustüberl geschlossen, Linner erinnert sich aber selbst noch gerne an die glorreichen Zeiten von vor zwölf Jahren, als er mit Freunden oft schon nach der Schule im Gasthaus saß. Das Ziel, an diese Zeiten wieder anzuknüpfen, scheint zum Greifen nah. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit, mit einigen kurzen Verzögerungen, sei man jetzt auf der Zielgeraden. An manchen Stellen habe es hin und wieder gefuchst, ans Aufgeben habe er aber nie gedacht. Nur als vor einigen Wochen der Holzboden im Stüberl Wellen geschlagen habe, sei wirkliche Frustration bei ihm aufgekommen. Das Problem sei aber inzwischen behoben. Auch beim Personal schaue es gut aus, sagt Linner. Ein Team aus 28 Mitarbeitern sei eingestellt worden, erzählt er. Damit geht sogar der Traum in Erfüllung, auch draußen Service anbieten zu können und nicht auf Selbstbedienung zurückgreifen zu müssen. In Zeiten, in denen beinahe alle Gastronomen von Personalmangel sprechen, nicht selbstverständlich.

Das ist auch Linner bewusst, wobei er von einer einfachen Suche spricht. „Kaum, dass bekannt wurde, dass wir hier etwas machen, hatten wir Anfragen da.“ Einige Bedienungen hätten sogar schon vor zwölf Jahren hier gearbeitet und wollten nun wieder zurückkommen.

Dass er auch Seidl für sich gewinnen konnte, bezeichnet Linner als „absoluten Glücksgriff“. Nur einmal habe er mit dem Koch telefoniert und sei sofort der Überzeugung gewesen: „Den brauchen wir hier.“ Zuvor stand der Grünthaler beim Hardthaus in Kraiburg am Herd, nun also in Au. „Eigentlich wollte ich mich selbstständig machen“, erzählt Seidl. Das Angebot im Bräustüberl hätte ihn aber so überzeugt, dass er die Pläne verworfen habe. Mit ihm sind noch drei weitere Köche angestellt worden. Die Tatsache, dass er hier eine Gastronomie neu aufbauen könnte, gefalle ihm, sagt Seidl. Es gebe weniger Vergleiche zu früher. Kein: Das wurde schon immer so und so gemacht. Dennoch, der Druck ist auch hier vorhanden. „Die Leute erwarten natürlich gutes Essen“, sagt Linner. Seidl nickt, „aber das bekommen wir hin.“

Wann es genau im Bräustüberl losgeht, das können weder Linner noch Seidl im Moment sagen. Noch im August ist das Ziel, ein genaues Datum gebe es aber nicht. Die Speisekarte sei allerdings schon ausgearbeitet, erzählt Seidl.

Sie ist – klassisch für einen bayerischen Biergarten – mit Schweinsbraten und Schnitzel bestückt.

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