Wies-Kapelle wird vom Dach bis zum Sockel renoviert

von Redaktion

Im Zentrum der Arbeiten steht die Entwässerung – Der gegeißelte Christus gehört zu den Besonderheiten des Kleinods

Haag – Die Wies-Kapelle am Ende der Mühldorfer Straße wird derzeit renoviert. Über das Fassadenprogramm hatte der Gemeinderat den Beschluss gefasst, Zuschüsse dafür abzurufen. Bauamtsleiter Andreas Grundner von der Gemeindeverwaltung teilt dazu mit, dass das Landesamt für Denkmalpflege die Sanierung genehmigt habe.

Vorgesehen ist die Erneuerung von den Dachschindeln bis zum Sockel. Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Entwässerung, die besser vom Gebäude abgeleitet werden muss, da sie bisher immer für feuchte Mauern gesorgt hat. Beteiligt an der aktuellen Erneuerung ist auch ein Bauhistoriker. Die Arbeiten führt eine dazu spezialisierte Firma aus.

Seit Bestehen empfing die Wieskapelle die Besucher Haags im Osten des Marktes. Rechts wie links war noch viel freies Gelände. Markant auf der rechten Seite steht seit 1717 bis heute das Rotgerberhaus.

Der frühere Lokalhistoriker Dr. Eugen Kellner in seinem Buch „Der Markt Haag, seine Häuser und ihre Bewohner“ dazu: „Wenn wir etwa um das Jahr 1808 von Osten her mit der Kutsche in Haag ankommen, würden wir zuerst auf die Wieskapelle treffen, links neben der Straße, einsam am Wiesenhang.“ Eine Besonderheit der Innenausstattung bildet der gegeißelte Christus mit Säule. Die Skulptur befindet sich derzeit nicht in der Kapelle, auch sie wird renoviert. Die Kapelle findet ihre erste Erwähnung in den Aufzeichnungen des Benefiziaten Pollin im Jahr 1757. Auf einem Kupferstich aus der Zeit der Säkularisation um 1800 ist die Kapelle vor einer Wiese zu sehen, auf der sich nur einige Scheunen befinden, bevor das Pfarrschusteranwesen beginnt, später „Gasthof Schex“, heute „Taj Mahal“.xy

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