Das neue Cafesito in Wasserburg löst „Freude pur“ aus

von Redaktion

Mehr als Kaffee und Kuchen: Im BürgerBahnhof entsteht auch eine Kinowerkstatt

Wasserburg – „Ich kann den Vollzug melden“, freut sich Bürgermeister Michael Kölbl. Das Cafesito im BürgerBahnhof, eine Immobilie der Stadt, ist demnach jetzt auch offiziell in neuen Betreiberhänden: Rainer Gottwald, Kino-Betreiber aus Wasserburg, wird es übernehmen. Die Verträge sind unterschrieben, nachdem Gottwald den Stadtrat noch vor der Sitzungspause von seinem Konzept überzeugt hatte.

Los geht es jedoch erst im November, sagt der Utopia-Chef auf Nachfrage der Wasserburger Zeitung. Denn derzeit läuft am Stoa in Edling noch sein Freiluft-Kino-Festival, das ihn und sein Team bereits seit Ende Juni stemmen. Nach dem Ende dieser Open-Air-Veranstaltungsreihe geht es nach seinen Angaben in die Umsetzung des Cafesito-Konzepts.

Ein Café, betrieben von Gottwald: Da liegt es nahe, dass es in dieser Gastro nicht nur um Cappuccino und Kuchen geht, sondern auch um die Faszination Film. Das Konzept lautet: „Kino-Werkstatt“. Sie ist nicht neu in Wasserburg, der Betreiber des mehrfach prämierten Wasserburger Lichtspielhauses hat eine solche Werkstatt in kleineren Räumlichkeiten in der Altstadt bereits angeboten. Im BürgerBahnhof bekommt dieses Kultur-Konzept eine neue Heimat. Hier werden nicht nur Filme gezeigt, in der Kino-Werkstatt gibt es in der Regel ein Rahmenprogramm, etwa mit Musik. Und auch Vorführungen, die sich an spezielle Interessengruppen wenden. In einem Interview mit Schauspielerin Marie Theres Relin deutete Gottwald unter anderem an, dass hier auch die Relin-Veranstaltungsreihe „Kino Frauen aller Kulturen“ eine neue Heimat finden könnte.

„Ich empfinde Freude pur, die Kino-Werkstatt wird das kulturelle Leben der Stadt bereichern“, ist Relin überzeugt. „Eine Begegnungsstätte für Jung und Alt. Gemeinsames Erleben, vereinte Emotionen“, schwärmt sie. Gut erreichbar sei die Kino-Werkstatt zudem (auch mit Rollator oder Rollstuhl) und das Programm könne individuell aufs Publikum – Senioren, Familien, Kinder und Jugendliche – zugeschnitten und je nach Geldbeutel angepasst werden. „Ich freue mich total darauf, Rainer Gottwald lässt sich sicher wieder viel einfallen“, sagt sie begeistert.

Die Kinowerkstatt im Cafesito wird laut Kölbl donnerstags bis sonntags öffnen. Doch auch die Vereine dürfen rein: gegen ein kleines Entgeld, wie der Bürgermeister betont. Es entsteht am Rande der Altstadt also ein kleines neues Kultur- und Begegnungszentrum. Wichtig nicht nur für die Vereine, denn der letzte größere Wirtshaussaal in den Paulaner Stuben wird auf Dauer schließen, wichtig auch für den BürgerBahnhof, die soziale Anlaufstelle der Stadt. Hier finden auch viele Veranstaltungen von Wohlfahrtsverbänden statt, darunter der runde Tisch der Wasserburger Sozialdienste und das Café Ratsch, ein offenes Angebot für ältere Bürger. Auch der Behindertenbeirat traf sich hier, denn das Café ist barrierefrei.

Noch war von 2016 bis Ende April 2024 von der Fairjob gGmbH, einer Tochtergesellschaft der Stiftung Attl, betrieben worden: als Inklusionsbetrieb. Das Aus für das Tagescafé, in dem auch drei Beschäftigte mit Assistenzbedarf arbeiteten, war in Wasserburg sehr bedauert worden. Heike Duczek

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