Griesstätt – Nach wie vor sorgt das Tier-Drama in Griesstätt für Entsetzen: 14 tote Rinder und drei tote Schafe sind laut der Staatsanwaltschaft Traunstein auf einem Bauernhof gefunden worden. Anlass für die Tierschutzkontrolle durch das Veterinäramt war laut der Ermittlungsbehörde eine anonyme Anzeige.
Der Hof in Griesstätt wurde vom Veterinäramt aber schon vor dieser schrecklichen Entdeckung mehrfach überprüft, zuletzt am 31. Mai 2023, so das Landratsamt Rosenheim. Zunächst hätte es zwei Kontrollen im Jahr 2020 gegeben. Grund war laut der Behörde ein erkranktes Rind. „Bei einer dritten Kontrolle 2020 wurden Mängel in der Versorgung und Haltung mehrerer Tiere festgestellt. Zudem gab es Verstöße bei der Kennzeichnung der Rinder. Die Mängel wurden fristgerecht beseitigt und die Verstöße bei der Kennzeichnung prämien-rechtlich geahndet“, so das Landratsamt. Laut dem Landwirtschaftsministerium müssen Rinder gekennzeichnet werden. So könne der Weg der Tiere von der Schlachtung bis zur Aufzucht zurückverfolgt werden.
Bei einer Kontrolle im Jahr 2022 seien auf dem Hof erneut Verstöße im Bereich der Kennzeichnung von Rindern festgestellt worden. Auch diese seien prämien-rechtlich geahndet worden. Insgesamt habe das Veterinäramt Rosenheim im Zeitraum von April 2020 bis Mai 2023 sechs unangekündigte Kontrollen in dem landwirtschaftlichen Betrieb durchgeführt. „Bei zwei Kontrollen im Jahr 2023 wurden keine Mängel beziehungsweise Verstöße festgestellt. Insofern gab es keine hinreichenden Gründe für engmaschige amtstierärztliche Kontrollen in dem landwirtschaftlichen Betrieb“, teilt die Behörde weiter mit. Informationen über durchgeführte Überprüfungen anderer Behörden (AELF) oder Organisationen, wie beispielsweise des Milchprüfrings Bayern e. V., in diesem landwirtschaftlichen Betrieb für den vorgenannten Zeitraum würden dem Landratsamt Rosenheim nicht vorliegen. „Einschließlich des aktuellen Falls in Griesstätt wurden in den vergangenen fünf Jahren bei Kontrollen durch das Veterinäramt Rosenheim drei landwirtschaftliche Betriebe mit einer großen Anzahl an verendeten Tieren vorgefunden“, erklärt das Landratsamt.