Zum Welt-Finale nach Florida

von Redaktion

Robotiker des Garser Gymnasiums qualifizieren sich als einziges deutsches Team

Gars – Es begann wie auch in den vergangenen sieben Jahren zuvor, sollte aber diesmal etwas ganz Besonderes werden. Die First-Lego-League (FLL) veröffentlichte im Sommer 2024 ihre Aufgaben zum Thema „Submerged“ und schon wurde am Gymnasium Gars ab September mit unermüdlichem Einsatz konstruiert, programmiert, recherchiert und geforscht. Mit beeindruckenden Lösungen fuhren die beiden Robotics-Teams GarsControl Junior und Senior Anfang Februar nach Regensburg und feierten einen großen Erfolg, der beiden Teams den Einzug ins Süddeutschlandfinale Anfang März sicherte.

Ticket zum Finale
für Zentraleuropa

In diesem Wettbewerb, der erneut in Regensburg stattfand, glänzte das jüngere Team unter der Leitung von Coach und Studienrat Tobias Bauer mit einer guten Platzierung, das ältere Senior-Team von Coach Oberstudienrat Marco Grees erreichte den dritten Platz und sicherte sich somit zum zweiten Mal nach 2023 das Ticket zum Zentraleuropafinale der FLL.

Diese prestigeträchtige Endrunde, geprägt von außergewöhnlich guten und weltweit bekannten Teams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, erforderte von den Schülern drei Tage lang höchste Konzentration, Anstrengungsbereitschaft und Widerstandskraft gegen auftretende Herausforderungen, wie die Jungs von Mathematiklehrer Grees aus der ersten Finalteilnahme erinnerten.

Gerade deshalb wurde nach sieben Monaten Arbeit alles auf eine Karte gesetzt und immer wieder verbessert, geprobt und wertvolles Feedback eingeholt, da jedem das enorme Potenzial dieses Jahrgangs bewusst war. Als sehr schwierig stellte sich vor Ort die Live-Challenge heraus, in welcher ein unbekannter Roboter drei unbekannte Aufgaben innerhalb von 20 Minuten bewältigen sollte. Von den 30 Teams konnte am Ende nur eines eine Aufgabe erfolgreich lösen.

Doch in der Präsentation ihrer Forschung zum Thema Tauchangst zeigten die Jugendlichen ihr ganzes Können. Innerhalb von nur fünf Minuten stellten sie ein Konzept vor, das frühzeitig Ängste erkennen lässt und somit potenzielle Paniken unter Wasser im Vorfeld vermeiden hilft. In der Paradedisziplin Robot-Design konnte die Garser Gruppe stark überzeugen durch einen ausgetüftelten Basisroboter und präzise arbeitende Aufsätze, um die mehr als zehn Aufgaben im Robot-Game innerhalb von nur zweieinhalb Minuten zu lösen. Aber auch die Programmierung des rund 1200 Zeilen langen Codes in der Programmiersprache Python ließ der Jury keinen Zweifel offen, dass sich das beschauliche Gars nicht hinter den ganz Großen der Robotics-Community verstecken muss. Ein Höhepunkt, der wie immer das Publikum mitreißt, sind die Robot-Games, die alle Teams mit Sorgfalt vorbereitet haben. Von den maximal 620 zu erreichenden Punkten versucht jeder bis zum Endfinale sein Maximum zu fahren, was in Siegen heuer 595 war. Aber auch hier zeigte GarsControl Senior Nervenstärke und fuhr bis zum Viertelfinale auf Augenhöhe mit. Als nach drei Tagen alle Kategorien absolviert waren, bilanzierte Grees vor Ort, dass die Strategie aufgehen könne: Gars spezialisierte sich nicht auf eine Disziplin, sondern versuchte, in allen Bereichen weit oben mitzumischen, damit das Gesamtergebnis eventuell zu einer Platzierung unter den sieben Besten führe, die dann zu den Weltfinals geschickt werden. Und so geschah es: Von den im September gestarteten 750 Teams der Lego-League erreichte GarsControl Senior mit der besten Leistung seit Bestehen des Robotics-Teams an der Schule den sechsten Platz und fliegt nun Ende Juni zum Weltfinale nach Florida (USA). Dort wird das Gymnasium Gars als einzige Mannschaft Deutschland repräsentieren und auf Teams aus den USA, Kanada, Brasilien und 20 weiteren Nationen treffen.

Stolz auf
historische Leistung

„Das ganze Team sowie die Garser Schulfamilie sind unfassbar stolz auf diese historische Leistung, und wie die Emotionen überkochen, zeigt unser Bühnenfoto. Unsere weiteren Pläne? Wir übersetzen jetzt alles ins Englische, organisieren diese großartige Reise und kümmern uns vor allem um die Finanzierung. Auch wenn diese Aufgaben Neuland für mich sind, bin ich überaus dankbar, dass ich in meiner Lehrerlaufbahn so etwas Wundervolles mit Schülern erleben darf und Teil dieses Abenteuers bin“, so Grees.

Der Robotics-Bereich am Gymnasium Gars wird von rund 160 Kindern besucht und bildet etliche Teams, die regelmäßig erfolgreich an Wettkämpfen teilnehmen. Zudem erhalten alle Schüler der fünften Klassen eine mehrwöchige Einführung in Robotics im Rahmen des naturwissenschaftlichen Arbeitens.

Artikel 7 von 11