Wertstoffinseln versinken in Altkleidern

von Redaktion

Die Stadt Wasserburg kämpft mit Kleidermüll. Die beauftragte Firma kommt ihren Pflichten nicht nach. Die Folge: überfüllte Container und sich stapelnde Plastiksäcke mit Kleidungsmüll. Welche Konsequenzen die Stadt jetzt zieht und wie eine dauerhafte Lösung aussehen könnte.

Wasserburg – Seit mehreren Wochen versinken die Wasserburger Wertstoffinseln im Kleidungsmüll. In der Bürgerversammlung im Burgerfeld hatten sich dazu auch Anwohner beschwert. Das Problem, wie jetzt mitgeteilt wurde, ist in der Stadtverwaltung schon länger bekannt. „Leider kommt die mit der Leerung beauftragte Firma seit mehreren Wochen ihren vertraglichen Pflichten nicht mehr nach“, erklärt Andreas Hiebl vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit.

Sonderreinigung
beauftragt

Mehrfach habe die Stadt bereits auf den Vertrag aufmerksam gemacht, bislang ohne Erfolg. Die Konsequenz: An den Wertstoffinseln und insbesondere am Wertstoffhof sind die Altkleider-Container überfüllt, daneben stapeln sich Plastiksäcke mit Kleidungsmüll. Ein Ärgernis für Bürger und Stadt, die nun auch teure Konsequenzen gezogen hat und eine Sonderreinigung der Wertstoffinseln in Auftrag gegeben hat. Der Wertstoffhof wurde laut Hiebl bereits vom Bauhof gereinigt. Hierbei sei eine Tonne an Kleidungsmüll zusammen gekommen.

Entsprechend groß ist der Ärger über den Vertragsbruch der Firma. Wobei Hiebl auch darauf verweist, dass der nun entfernte Müll auch seitens der Bürger widerrechtlich abgelagert wurde. Denn das Abstellen von Müll neben den Containern sei nicht erlaubt, auch wenn diese voll seien. „So etwas kann immer mal wieder vorkommen. Auch bei den Glascontainern, die regelmäßig geleert werden, kommt es vor, dass diese zwischenzeitlich voll sind“, sagt Hiebl.

Eine Ablagerung daneben sei aber auch unter solchen Umständen grundsätzlich nicht erlaubt. „Dann muss mit der Entsorgung gewartet werden.“ Die abgelagerten Altkleider konnten entsprechend auch nicht wiederverwertet werden, sondern sind dem Restmüll zugeführt worden. Ob die Stadt auch rechtlich gegen den bisherigen Betreiber vorgehen wird, darüber konnte Hiebl noch keine Auskunft geben. Unklar ist auch, wann sich das Kleidungsmüll-Problem löst. Zwar läuft der Vertrag mit der derzeitigen Firma Ende Juni aus, bislang hat sich allerdings noch kein neuer Entsorger gefunden. „Bei der ersten Ausschreibung gab es keinerlei Bewerbungen“, sagt Hiebl. Die Stadt wolle nun eine zweite Ausschreibung starten, doch es sei unklar, ob sich hier ein Bewerber finden würde. Laut Hiebl steht die Stadt mit diesem Problem nicht alleine da. „Die Gewinnmargen bei der Altkleider-Entsorgung sind seit Jahren rückläufig.“ Entsprechend würden sich mehr und mehr Firmen aus dem Geschäft zurückziehen.

Neuregelung
ohnehin geplant

In Zukunft möchte Wasserburg die Entsorgung der Altkleider aber ohnehin neu regeln. Seit 2023 arbeitet die Stadt an einem neuen Konzept zur Müllvermeidung, unter anderem sieht eine Empfehlung vor, die Alttextilien-Container von den Wertstoffinseln zu nehmen. Bislang sah der Plan laut Hiebl vor, dies mit dem Bau des neuen Wertstoffhofs umzusetzen und die Altkleider-Entsorgung zukünftig nur dort zu ermöglichen. „Sollte die neue Ausschreibung nun wieder nicht klappen, ist es aber möglich, dass wir schon früher Konsequenzen ziehen müssen.“

Wer aktuell Altkleider entsorgen möchte, wird seitens der Stadt gebeten, diese vorerst zu Hause aufzubewahren. Gut erhaltene Einzelstücke könnten im BRK-Kleiderladen oder im Sozialkaufhaus „SoWas“ abgegeben werden.

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