Gars – Die altehrwürdige Pfarr- und Klosterkirche in Gars gab schon für viele Konzerte den Rahmen ab, nicht aber für eines wie dieses: ein Musiksommer-Konzert des Augsburger Hornensembles. Acht junge Musiker vermittelten mit Stücken aus Barock, Klassik und neuerer Zeit einen beeindruckenden Musikgenuss. Der Faszination des volltönenden, homogenen Klangs von Waldhörnern konnte sich das interessierte und kundige Publikum nicht entziehen.
Präzision und Professionalität
Das Ensemble, hervorgegangen aus der Hornklasse von Felix Winker und gegründet 2024 im Rahmen der Kammerkonzerte des Augsburger Staatstheaters, performte eine bunte Palette aus originalen und arrangierten Kompositionen in beeindruckender Präzision und Professionalität.
Den barock-sakralen Auftakt bildete die bekannte Choralbearbeitung „Jesus bleibet meine Freude“ von Johann Sebastian Bach (BWV 147) für vier Waldhörner, gefolgt und kontrastiert von einer Lohengrin-Fantasie von Karl Stiegler nach Richard Wagner. Schmetternd und melodiös, mit fanfaren- und choralartigen Klängen wurden die Hörer in eine romantisch-sagenhafte Klangwelt entführt. Ein Wiedererkennen brachte dabei das berühmte „Brautlied“. Bei Beethovens Egmont-Ouvertüre, einem Höhepunkt des Konzerts, zeigte sich, dass ein solches Werk auch im Arrangement für acht Waldhörner überzeugen kann. Carina Wachter, Xurigaowa Boerzhijin, Carina Sauer und Donata Ott zeigten dann anhand zweier Sätze aus dem Hornquartett in B-Dur von Constantin Homilius (1840 bis 1918) die Klangvielfalt ihrer Instrumente und beflügelten mit musikalischen Naturbildern die Fantasie der Hörer. Ein ganzes Musiktheater wurde einem mit „The legend of the sleeping bear“ des Amerikaners Eric Ewazen ( geboren 1954) vor Auge und Ohr geführt – eine vielstimmige Story für acht Hörner, die lebendig miteinander kommunizierten. Einen Kontrapunkt setzte der „Festliche Alphornruf“ von Bruno Seitz (*1966) für vier Alphörner (Barbara Vogler, Felix Winker, Johannes Anner, Korbinian Kebinger), der ungewohnte Klänge in den Kirchenraum brachte.
Drei musikalische Skizzen aus den „Cinq miniatures“ des Niederländers Jan Koetsier (1911 bis 2006), einst Kapellmeister des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks und Rattenkirchener, zeigten abschließend noch einmal, welche Dynamik und welche Klangvielfalt die Musiker ihren Instrumenten entlocken konnten.
Stücke kurz vorgestellt
Durch das Programm geführt wurde das Publikum durch Felix Winker, Solo-Hornist der Augsburger Philharmoniker, der einleitende Worte sprach und durch Korbinian Kebinger, den Initiator dieses vom InnHügelLand-Verein geförderten Konzerts, der die einzelnen Stücke kurz vorstellte. Anhaltender Applaus des Publikums erwirkte noch eine belohnende Zugabe.