Rott – Die Bürgerinitiative (BI) „Rott rottiert“ erhebt schwere Vorwürfe gegen das Landratsamt Rosenheim. Grund ist der Brandschutz der Flüchtlingsunterkunft, in die bald die ersten Bewohner einziehen sollen.
Die Alarmierung im Fall eines Feuers erfolge laut Brandschutzgutachten ausschließlich über Mobiltelefone, so die BI. Ein Umstand, der angesichts der jüngsten Ereignisse „erschreckend“ sei. Zwei Tage lang, am 9. und 10. Juli, war die Region nach Angaben der BI ohne Internet- und Mobilfunkverbindung. „Wäre ein Brand ausgebrochen, hätte niemand Hilfe rufen können“, so „Rott rottiert“. Die BI sieht das Landratsamt in der Pflicht, nachzubessern. Dass die Einrichtung kein unabhängiges Notrufsystem besitze, sei „grob fahrlässig.“ „Wenn schon im Gutachten steht, dass alles vom Mobilnetz abhängt, dann ist das in einem Funkloch eine Katastrophe mit Ansage“, heißt es vonseiten der Initiative. Solange keine verlässliche Notrufmöglichkeit vorhanden sei, müsse das Landratsamt auf eine Belegung verzichten.
Das Landratsamt teilt auf Anfrage mit, am 9. und 10. Juli seien im Bereich Rott nur Kunden der Telekom betroffen gewesen. Ob es in anderen Netzen Probleme gegeben habe, sei dem Landratsamt nicht bekannt. Im Fall eines Brands würde der Hausalarm alle Personen im Gebäude alarmieren. „Unser Sicherheitsdienst, der 24 Stunden am Tag vor Ort ist, übernimmt dann die Weiterleitung an die zuständigen Behörden, um eine schnelle und effektive Reaktion zu gewährleisten. Das […] ist ein übliches und bewährtes System.“ Ein Notruf sei unabhängig vom Netzbetreiber möglich, insofern eines der Mobilfunknetze erreichbar sei. Zur Forderung der BI nach einer Brandmeldeanlage mit direktem Draht zur Leitstelle sagt das Amt: „Der vorgesehene Brandschutz entspricht den Forderungen des vorbeugenden baulichen Brandschutzes und der Baugenehmigung und ist ausreichend. Die Weiterleitung einer Brandmeldung erfolgt über das Sicherheitspersonal, welches im Gegensatz zu allen anderen Gebäuden in Rott 24/7/365 vor Ort ist, und bewusst nicht über die Hausalarmanlage, um Fehlalarme zu vermeiden. Zudem ist darauf hinzuweisen, dass auch eine Brandmeldeanlage mit einer direkten Aufschaltung zur Leitstelle im Falle eines kompletten Netzausfalls nicht funktionieren würde.“ Heike Duczek